Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Sörensenweg

Blankenese (1952): nach der Familie Sörensen, hatte in Blankenese umfangreichen Landbesitz; das von Christian Sörensen (1861-1934) gegründete Baugeschäft tat sich durch den Bau von Stützmauern an Treppen und Abhängen hervor.


Christian Sörensen, geboren am 20.11.1861 in Faaborg/Dänemark , wurde Maurermeister und heiratete Dora Mathilde Caroline Thomsen (1.5.1873 – 12.6.1953 Blankenese).

1893 gründete er in Blankenese ein Baugeschäft, das seine Söhne Willy und Richard nach seinem Tod - er starb am 6.3.1934 in Blankenese - übernahmen.

Willy Heinrich Sörensen (16.5.1899 Blankenese -1963) wohnte am Wilmanspark 12 und wurde Maurermeister. Er war mit seinem Bruder Richard (geboren 27.6.1897 Blankenese) Mitinhaber der Firma R. u. W. Sörensen.

Willy Heinrich Sörensen war mit Elfriede Helene Grandmann (gest. 1976 Blankenese) verheiratet. Das Paar hatte ein Kind. Später übernahm der Sohn Volkert (1.4.1937 Blankenese - 1.8.2013 Hamburg) die Firma.

1934 beantragte Willy Heinrich Sörensen die Mitgliedschaft in der Deutschen Arbeitsfront und in der Nationalsozialisten Volkswohlfahrt und wurde im selben Jahr aufgenommen. Auch war er Mitglied im Nationalsozialistischen Reichsbund für Leibesübungen.1)

Die Deutsche Arbeitsfront wurde im Mai 1933 gegründet und war ein rechtlich der NSDAP angeschlossener Verband „mit ca. 23 Mio. Mitgliedern (1938) die größte NS-Massenorganisation. Als Einheitsgebilde ‚aller schaffenden Deutschen‘ konzipiert, schuf ihr Reichsleiter Robert Ley ein vielgliedriges, bürokratisch aufgeblähtes Organisationsimperium, mit dem er nahezu alle Felder der nat.soz. Wirtschafts- und Sozialpolitik einzudringen trachtete. Entscheidender Einfluß auf materielle Belange in diesem Bereich blieb der DAF jedoch verwehrt, vielmehr musste sie sich auf die allgemeine Betreuung und weltanschauliche Schulung ihrer Mitglieder beschränken.“2)

Die Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV). 5) Die NSV war mit „17 Mio. Mitgliedern (1943) nach der Dt. Arbeitsfront die größte (…) NS-Massenorganisation.(…) Ihren Anspruch auf Monopolisierung der gesamten freien und öffentlichen Wohlfahrt konnte die N. zwar nicht realisieren, doch gelang es ihr, die in der freien Wohlfahrtspflege tätigen Verbände zurückzudrängen bzw. gleichzuschalten (…). Angesichts der ihr zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel (Mitgliedsbeiträge, Spenden, staatliche Zuwendungen) war es ihr n möglich, in alle Bereiche der Wohlfahrt zu expandieren (…). Aufgrund ihrer scheinbaren Ideologieferne war die Arbeit der N. populär und die Mitgliedschaft erschien auch für diejenigen, die dem Regime eher zögernd oder kritisch gegenüberstanden, aber aus Opportunitätsgründen in eine Parteiorganisation eintreten wollten, akzeptabel. Tatsächlich war die Arbeit der N. von rasse- und erbbiologischen Selektionskriterien bestimmt (…).“ 3)

Richard Sörensen war mit Martha Lorenzen (geboren 1904) verheiratet. Das Paar hatte mehrere Kinder.

Richard Sörensen war von 1930 bis 1934 Geschäftsführer der väterlichen Firma und nach dem Tod des Vaters wurde er Mitinhaber der Firma.

Richard Sörensen beantragte im April 1933 die Mitgliedschaft in der NSDAP und im August 1933 die Mitgliedschaft im NSKK (Nationalsozialistisches Kraftfahrerkorps): „Von April 1931 bis Juni 1934 Sondereinheit der SA, danach Gliederung der NSDAP (...). Das N. verfolgte u. a. wehrpolitische Ziele. Seine Aufgabe waren die 'motorische Ertüchtigung der Jugend' (...) und die Kraftfahrerausbildung für das Heer in 21 Motorsportschulen.“ 4). Richard Sörensen war von Januar 1934 bis März 1935 im NSKK als Sturmmann aktiv.5) Von Ende Dezember 1938 bis zur Auflösung war er Mitglied im NS Reichskriegerbund; in der NSV von 1933 bis März 1935 und dann wieder von 1941 bis zum Ende. Für die Mitgliedschaft in der DAF stellte er 1940 einen Antrag, der aber nicht wirksam wurde, weil er als Soldat einberufen wurde. 6)

Im Addendum seines Entnazifizierungvorgangs antwortete Richard Sörensen auf die Frage, ob er jemals die Mitgliedschaft der NSDAP oder ihr angeschlossener Organisationen beantragt habe mit „Ja“. 7)

Im Fragebogen Action Sheet im Zuge seiner Entnazifizierung heißt es: Sörensen wurde aus dem NSKK ausgeschlossen, außerdem Behinderung in der Bekleidung öffentlicher Ämter sowie Ablehnung des Reserve-Offiziers wegen Logenzugehörigkeit. 8)

Laut Akte Entnazifizierung (221-11 La 4090) wurden beide Anträge (NSDAP und NSKK) abgelehnt, weil Sörensen Freimaurer (Logenzugehörigkeit) war.9)