Sthamerkai
Steinwerder (1930): Friedrich Sthamer (24.11.1856 Groß Weeden bei Ratzeburg - 29.6.1931 Hamburg), Senator.
In der Datenbank „Hamburger Persönlichkeiten“ heißt es zu Sthamer: „Friedrich Sthamer wurde am 24.11.1856 in Groß Weeden bei Ratzeburg geboren. Seine Familie zählt zu den alten Hamburger Familien.“ 1)
Seine Mutter war Henriette Sthamer, geb. v. Jeß (1832–1918), sein Vater der Kaufmann, Gutsbesitzer und preußische Generalkonsul in Havanna Friedrich Sthamer (1811–62). Nach dessen Tod heiratete Friedrich Sthamers Mutter 1863 Wilhelm Seelig (1821–1906), Dr. phil., preuß. Geheimer Regirungsrat, Prof. für Staats- u. Finanzwiss. in Kiel. 2)
„Sthamer studierte Jura und promovierte 1878 in Göttingen. 1879 ließ er sich in Hamburg als Anwalt nieder.“ 1) 1884 heiratete der damals 28j-Jährige die Kaufmannstochter Elisabeth Russel Pollitz (12.10.1857 Boston/USA – 24.9.1944 Hamburg). Das Paar bekam fünf Kinder (geboren: 1885, 1887, 1890, 1893, 1919).
In dieser Zeit, als die Kinder geboren wurden, machte Sthamer Karriere: „1892 wählte man ihn in den Vorstand der Hamburger Anwaltskammer und 1900 in das Präsidium der Oberschulbehörde. Er war ab 1901 Mitglied der Hamburger Bürgerschaft, bis er 1904 in den Senat gewählt wurde. Während des Ersten Weltkrieges wurde er beurlaubt und übernahm das Amt des Präsidenten der Zivilverwaltung des von deutschen Truppen besetzten Antwerpen. 1917 kehrte er nach Hamburg zurück und wurde 1919 in den neuen Senat gewählt. Am 22.12.1919 wurde Sthamer zum Ersten Bürgermeister gewählt, legte sein Amt aber bereits am 13.2.1920 wieder nieder. Im August 1920 wurde er zum deutschen Botschafter in London ernannt. 1925 war er maßgeblich an der Verhandlung der Verträge von Locarno beteiligt, welche er auch unterzeichnete. Er verstarb am 29.6.1931 in Hamburg.“ 1)