Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Strengesweg

Poppenbüttel (1951): Matthias Strenge (24.3.1893 Altona -26.9.1943 Hamburg), Geschäftsführer der Allgemeinen Deutschen Schiffszimmerergenossenschaft.


Früher hieß die Straße Scharnhorststraße, General Scharnhorst (1755-1813), Preuß. General, Reformator des preußischen Heeres, Schöpfer der allgemeinen Wehrpflicht.

Claus Matthias Strenge war der Sohn von Helene Strenge, geb. Meier und Johann Heinrich Strenge.
Nach Claus Matthias Strenge, der mit seiner Frau und dem gemeinsamen Kind in einer Genossenschaftswohnung am Moorkamp 10 lebte, ist die von der Schiffszimmerergenossenschaft erbaute Matthias-Strenge – Siedlung am Strengesweg und am Heublink sowie Windröschenweg benannt. Matthias Strenge „bemühte sich um den Wohnungsbau, insbesondere in der Matthias-Strenge-Siedlung, die der Strengesweg durchläuft.“ 1)

Matthias Strenge war wie sein Vater gelernter Bootsbauer (Angabe in der Heiratsurkunde, Beruf: Bootsbauer). Max Martens schreibt in seiner Biografie über Matthias Strenge, dass dieser: „möglicherweise (…) eine kaufmännische Ausbildung“ absolvierte, „da er später als Kaufmann tätig war.“ 2)

Mattthias Strenge war seit 1919 mit Bertha Emma-Maria Heikes (28.12.1897 Altona – 21.3.1976 Hamburg) verheiratet.3) Das Paar hatte eine Tochter.

Ab 1926 fungierte Matthais Strenge, der Mitglied der SPD war, als Vorstandsmitglied und ab 1929 als Geschäftsführer der der Arbeiterbewegung nahestehenden Allgemeinen Deutschen Schiffszimmer-Genossenschaft. Diese Funktion übte er auch während der NS-Zeit aus, so Max Martens in seiner Biografie über Matthias Strenge.4)

Über Strenges Tätigkeit während der NS-Zeit schreibt Max Martens: „Strenge wurde 1935 Beiratsmitglied des Verbandes Norddeutscher Wohnungsunternehmen, leitete dort die ‚Arbeitsgruppe West‘ und beriet in dieser Funktion auch andere Wohnungsbauunternehmen in dem Bestreben, ihre Unabhängigkeit gegen Zentralisierungsbestrebungen des NS-Regimes zu erhalten oder Kreditbestrebungen auszunutzen. Unter seiner Geschäftsführung entstanden das Kranzhaus (1930), das Memelhaus (1935), die später nach ihm benannte Matthias-Strenge-Siedlung in Poppenbüttel (1934/35) und die in mehreren Bauabschnitten noch bis 1942 erbaute Siedlung in Langenhorn (1938-43). Im Jahr 1940 stellte Matthias Strenge einen Mitgliedschaftsantrag bei der NSDAP, vermutlich damit die Schiffszimmerer-Genossenschaft vorbehaltlos den Gleichschaltungsrichtlinien entsprach. Sein Antrag wurde abgelehnt, nicht aufgrund seiner vormaligen SPD-Mitgliedschaft, sondern wegen seiner einstigen Mitgliedschaft im Druiden-Orden, einer Logenvereinigung, der er zwischen 1931 und 1934 angehört hatte.“5)

Strenge starb an ALS (Amyothophe Latualsklerose). 6)