Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Timmermannbrücke

Duvenstedt (1987): nach der Familie Timmermann, stellte mehrere männliche Familienmitglieder, die den Gemeindevorsitz in Wohldorf-Ohlstedt von 1882 bis 1932 innehatten.1)


„Neben der Wohldorfer Schleuse, die 1448 im Zusammenhang mit dem Ausbau der Kanalverbindung nach Lübeck erbaut wurde, nahm 1529 in dem dafür erbauten Haus ein Schleusenmeister als Hamburger Angestellter seine Tätigkeit auf. Er wurde im Herrenhaus des Wandsbeker Gutes vom Hamburger Bürgermeister Dr. Salzburg in Eid und Pflicht genommen. Seit 1673 hatte die Familie Timmermann das Schleusenamt inne.

Da die Tätigkeit des Schleusenmeisters allein zum Lebensunterhalt nicht ausreichte, war das Amt mit einer Gastwirtschaft verbunden, die bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts fast ausschließlich von den Alsterschiffern aufgesucht wurde. Der zunehmende Ausflugsverkehr von Hamburg ermutigte den Schleusenmeister Friedrich Timmermann 1876 ein Sommerlogierhaus, das spätere Hotel zur Schleuse, einzurichten. 1882 wurde er Gemeindevorsitzender der Gemeinde Wohldorf-Ohlstedt, die 1872 aus den beiden bis dahin selbständigen Vogteien Wohldorf und Ohlstedt gebildet worden war. Mit der Verlängerung der Kleinbahn bis Wohldorf 1907 wurde die Gaststätte schlagartig ein Anziehungspunkt am Alsteroberlauf. 1923 brannte sie infolge Blitzschlags ab und wurde durch einen Neubau ersetzt. 1967 wurde der Gaststättenbetrieb eingestellt.“ 2)

Aus der Familie Timmermann stammt auch der Gemeindevorsitzende Richard Timmermann, der „1923 seinen erkrankten Bruder Wilhelm Timmermann im Amt ablöste. 1925 wurde die Walddörferbahn von Volksdorf bis zum heutigen Bahnhof (Ohlstedt) verlängert. (…) 1925 erfolgte Wohldorf-Ohlstedts Anschluss an das Gasnetz, und die Feuerwehr wurde modernisiert. 1927 erweiterte man das Netz der Straßenbeleuchtungen erheblich. Ein Höhepunkt war 1928 die Einweihung des neuen Rathauses am Bahnhof. Bei der Richtfeier des repräsentativen Backsteinbaus bezeichnete Gemeindevorsitzender Timmermann die Gemeinde Wohldorf-Ohlstedt als die Perle Hamburgs. Seiner Initiative waren weiterhin der Bau der Schule am Walde und die Anlage des Waldfriedhofs zuzuschreiben. 1933 musste Timmermann der neuen politischen Entwicklung weichen.“3)