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nach Personen benannt

Timm-Kröger-Weg

Fuhlsbüttel (1925): Timm Kröger (29.11.1844 Haale/Kreis Rendsburg – 29.3.1918 Kiel), Heimatdichter.


Timm Kröger war der Sohn von Trienke Kröger geb. Bornhold und des Bauern Hans Kröger.

Im Alter von 32 Jahren heiratete Tim Kröger 1876 Idalina Boie. Das Paar bekam zwei Kinder. Nach elf Jahren Ehe starb Idalina 1887. Drei Jahre nach dem Tod seiner Frau heiratete der Witwer und Vater von unmündigen Kindern (geb. 1877 und 1879) seine Schwägerin Hilde Boie (geb. 1852).

In der Neuen Deutschen Biographie heißt es zum Leben und zum Werk von Timm Kröger: „K.s Werdegang war von entscheidendem Einfluß auf die Themenwahl und Ausdrucksform seiner Dichtung. Der nachgeborene Sohn eines wohlhabenden Bauern bewirtschaftete nach Beendigung der Volksschule das Altenteil seiner verwitweten Mutter. Erst mit 18 Jahren entschloß er sich ohne klares Berufsziel zum Studium, (…). Ohne Abitur 1864 an der Phil. Fakultät in Kiel immatrikuliert, wechselte er ein Jahr später zum Jurastudium über, das er in Zürich, Leipzig und Berlin betrieb. K. war als Referendar in Meldorf (Dithmarschen), Altona und Kiel tätig, anschließend als Assessor in Calbe/Saale, Lyck (Ostpreußen) und Pilkallen (Ostpreußen). 1874 wurde er Kreisrichter in Angerburg (Ostpreußen), dann Staatsanwaltsgehilfe in Marienburg (Westpreußen). 1876 ließ er sich als Rechtsanwalt und Notar in Flensburg nieder, vier Jahre später in Elmshorn. Detlev v. Liliencron wurde auf die ersten schriftstellerischen Versuche K.s aufmerksam und vermittelte 1888 den Druck der Erzählung ‚Die Roßtrappe von Neudorf‘ in der Zeitschrift ‚Die Gesellschaft‘. Der erste Novellenband ‚Eine stille Welt‘ erschien 1891. Im darauffolgenden Jahr übersiedelte K. nach Kiel, wo er 1903 seine juristische Tätigkeit zugunsten der Schriftstellerei aufgab. Er schrieb insgesamt etwa 50 Erzählungen und Novellen, (…).

Die meisten seiner Werke schildern Landschaft und Natur der engsten Heimat sowie Menschen, zu denen ihm die Vorbilder in seiner Jugend begegnet sind. (…). Behandelt werden mit Vorliebe die Schicksale bäuerlicher Menschen, die sich von Natur, Scholle und Dorfgemeinschaft abhängig wissen und sich nur schwer aus überkommenen und vorgefaßten Meinungen zu lösen vermögen. Gern gewählte Motive sind Traditionsbewußtsein (Um den Wegzoll, 1905), schuldhafte Liebesbeziehungen (Der Schulmeister von Handewitt, 1894), der Generationenkonflikt (Ein Unbedingter, 1904) und auch der Ablösungsprozeß junger Menschen vom ländlichen Milieu und ihr Streben nach höherer Bildung (Daniel Dark, 1916). Hierbei fließen unverkennbar autobiographische Züge ein. Ferner werden von K. Rechtsfragen stark berücksichtigt (Um den Wegzoll). Mit den Jahren schlägt er den Weg zur „Weltanschauungsdichtung“ (Bödewadt) ein, wobei ihn besonders die Frage der Vereinbarkeit des naturwissenschaftlichen Weltbildes mit dem biblisch-christlichen Glauben der Väter bewegt (Dem unbekannten Gott, 1916). (…).“ 1)