Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Blücherstraße

Altona-Altstadt/Altona-Nord (1842): 1842 benannt nach Graf von Blücher, Generalfeldmarschall Gebhard Lebebrecht von Blücher. 1950 umbenannt nach Conrad Daniel Graf von Blücher (29.2.1764 Penzlin – 1.8.1845 Altona), Oberpräsident von Altona, Ehrenbürger Hamburgs, ein Neffe von Gebhard Leberecht von Blücher. Durch die Umbenennung ändert sich der Straßenname nicht. (vgl.: Staatsarchiv Hamburg, Registratur Staatsarchiv AZ. 1521-1/5 Band 3-5: Straßennamen (neue Kartei), alphabetisch geordnet mit Hinweisen).


Der Freimaurer Conrad Daniel Blücher war seit 1794 mit Manone d’Abbestée (24.10.1770 Tranquebar (Tharangambadi), Tamil Nadu, Indien – 8.12. 1852 Altona) verheiratet. Sie war die Tochter des Generalmajors und Gouverneurs der ostindischen Besitzungen Abastée und der Marie de Louge. Das Paar hatte zwei Kinder.

In der Datenbank „Hamburger Persönlichkeiten“ heißt es über Blücher: „1808 ernannte ihn der dänische König Friedrich VI. zum königlichen Oberpräsidenten von Altona - damit war er hier der höchste Verwaltungsbeamte, woraufhin er seinen Nachnamen in Blücher-Altona änderte.

Blücher-Altona gelang es in den Jahren 1813/14 durch feines diplomatisches Geschick die Vernichtung Altonas durch russische und schwedische Truppen zu verhindern. Die Gefahr, dass seine Stadt 1814 durch die französische Besatzungsmacht aus Hamburg besetzt wurde, konnte er ebenfalls verhindern.

Am 25. Dezember 1813 wurden durch die französische Besatzungsmacht über 5.000 Hamburger Bürger der Stadt verwiesen. Sie konnten nicht genügend Lebens- und Heizmittel bei einer evtl. Belagerung Hamburgs nachweisen. Blücher-Altona nahm diese Menschen auf und verpflegte sie mit Essen, Unterkunft und Kleidung - trotzdem kamen 1.138 von ihnen ums Leben. An seine Verdienste in der Franzosenzeit erinnert das Standbild an der Betty-Levy-Passage neben dem Rathaus Altona. Die Inschrift lautet:

So klug im Rath
Als Kühn in Tat
Ein Staatsmann und ein Ritter

Zum Dank für seine engagierte Hilfe während des Großen Brandes vom 5. bis 8. Mai 1842 in Hamburg wurde Blücher-Altona 1843 das Hamburger Ehrenbürgerrecht verliehen. Er hatte 14 Tage lang 3.000 Essen auf Staatskosten austeilen lassen und dafür gesorgt, dass die Altonaer Feuerwehr half, in der Nachbarstadt zu löschen.

1893 wurde ihm vom dänischen König der Elefanten-Orden verliehen.“ 1)