Kanzlershof
Rönneburg (1950): nach den Besitzern (17. Jhd.), des Gutes, den Kanzlern des Schlosses Harburg. 1) Das Gut wurde 1910 beim Ausbau des Harburger Rangierbahnhofes abgerissen.
Siehe auch: Kanzlershofer Weg
Siehe auch: Kanzlerstraße
Vorher, seit 1888, hieß der nördliche Teil der Straße Seevedamm und der südliche Teil Seevedeich.
Der Kanzler übte ein Hofamt aus. Solche Hofämter wurden meistens von Adligen in einem Hofstaat wahrgenommen. „Die wichtigsten waren Kämmerer, Marschall, Truchsess (bzw. Drost) und Mundschenk (oder nur Schenk). Hinzu trat bald als fünftes der Kanzler.
Schon frühzeitig wandelte sich der Charakter dieser Ämter vom Dienstamt zum Ehrenamt, das nur mehr wenig mit der ursprünglichen Funktion zu tun hatte und fast immer an hochrangige Adlige vergeben wurde. Nicht selten waren mit diesen auch als Hofcharge bezeichneten hochrangigen Titeln wichtige Aufgaben in Verwaltung und Regierung verbunden. (…).“ 1)
„Seinen Namen hat der Kanzlershof (..), dass er Jahrhunderte hindurch Dienstsitz der Harburger Kanzler, eine Bezeichnung für hochrangige Verwaltungsbeamte, war. Namensgeber war Johann von Drebber, Oberhauptmann und herzoglicher Kanzler in der Mitte des 17. Jahrhunderts. (…).“ 2)
„Erzählungen und Sagen ranken sich um den Kanzlershof. So soll er der Königin Karoline von Dänemark (gestorben 1775) auf der Flucht von Kopenhagen nach Celle für einige Zeit als Unterschlupf gedient haben. Angeblich soll ein unterirdischer Gang den Kanzlershof mit dem heute ebenfalls verschwundenen Harburger Schloss verbunden haben. Eine Prinzessin soll sich dort mit ihrem Geliebten, einem auf dem Kanzlershof wohnenden Ritter, heimlich getroffen haben. Einer anderen Sage nach entführten Raubritter die 16 Jahre junge Tochter eines der Gutsherren. Bewaffnete Männer aus Harburg befreiten die junge Frau. Die Strauchritter wurden bei Meckelfeld gehängt.“ 3)