Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Pelzerstraße

Altstadt (13. Jhd.): Hier wohnten und arbeiteten die Pelzer.


„Seit dem 9. Jahrhundert ist althochdeutsch und altsächsisch das Wort kursina (Pelzrock) belegt. Davon abgeleitet haben sich die Handwerksbezeichnungen Kürsner und Kursener In Norddeutschland teilte sich der Berufsstand der Pelzhandwerker auf in Kürschner und Pelzer. Während die Kürschner die als edler angesehenen Fellarten zu Pelzinnenfuttern, Besätzen und Verbrämungen verarbeiteten, machten anfangs nur die Pelzer die preisgünstigeren Lamm- und Ziegenfellpelze, die in der Regel mit der Lederseite nach außen getragen wurden. (…)

Mit der Einführung der Pelznähmaschine und der damit ermöglichten Vergrößerung des Pelzabsatzes übernahmen ab etwa 1880 immer mehr Pelznäherinnen vorerst nur die Näharbeit der Kürschner. Die erste deutsche Kürschnermeisterin war Klara Wilms, geb. Keller († 26. Januar 1942), Mitglied der Kürschner-, Hut und Mützenmacher-Innung Freiburg/Br., die 1907 ihren Meistertitel erwarb. Vor 1931 legte Fräulein Rohlik als in Berlin erste Frau die Prüfung als Kürschnermeister ab. Zu dieser Zeit gab es, wie eine Fachzeitschrift schreibt, 'immerhin schon' zehn Kürschnergesellinnen. Etwa seit den 1970er Jahren ist das Geschlechterverhältnis bei den Gesellenprüfungen in etwa ausgeglichen.

Die Entwicklung des Kürschnerhandwerks nahm mit der Erfindung der Pelznähmaschine um 1872 durch Joseph Priesner (bereits seit 1888 auch mit Kleinmotor erhältlich) und der Beschäftigung weiblicher Arbeitskräfte einen rapiden Aufschwung. (…).“ 1)