Kesselflickerweg
Langenhorn (2010): nach dem historischen Handwerksberuf.
2010 wurden mehrere Verkehrsflächen in Langenhorn nach alten Handwerksberufen benannt.
Bei der Benennung 2010 wurden ausschließlich Handwerksberufe ausgewählt, in denen in früheren Zeiten Männer Meister werden durften. Frauen waren in solchen Handwerken lediglich als mithelfende Familienmitglieder tätig – wenn überhaupt.
Das Gewerbe des Kesselflickers war darauf spezialisiert, Kessel wie z. B. Kochtöpfe zu reparieren, wenn diese z. B. ein Loch aufwiesen. „Während manche Kesselflicker zu Fuß und mit der Kiepe auf dem, Rücken von Dorf zu Dorf zogen, hatten andere dagegen oft ein kleines Hundegespann.“ 1)
In Wikipedia ist u. a. nachzulesen: „Die Schmiedezunft setzte teilweise Verordnungen durch, die in Orten mit Niederlassungen von Kupferschmieden den Kesselflickern Flickarbeiten verboten. In Südosteuropa war die Reparatur metallener Küchengeräte auch eine Spezialität bestimmter Roma-Stämme, insbesondere der Roma vom Stamm der Kalaidzhi.“2)
Die Aufgabe der Frauen und Mädchen war es, In den Dörfern und Städten von Haus zu Haus zu gehen und nach zu reparierenden Kesseln und Töpfen zu fragen. „Das eingesammelte Kochgeschirr brachten sie zum Lagerplatz. Nachdem es von den Männern wieder in Stand gesetzt worden war, trugen die Frauen es zu ihren Besitzern zurück und handelten den Preis aus, der oft in Naturalien beglichen wurde.
Besonders lukrativ, aber heikel war die Herstellung eines neuen Kessels. Um das teure Rohmaterial nicht zu verschwenden, durften sich die Schmiede keinen Fehler erlauben. (…). Die Kalderaš waren Spezialisten in der Technik des Treibens und trugen wesentlich zur Verbreitung dieser kunstvollen Kaltschmiedetechnik in Europa bei. (…).“ 3)