Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Holländischer Brook

HafenCity (18. Jhd.): nach den Holländern/Niederländern, die sich hier im 16. Jhd. ansiedelten. Sie flohen damals aus ihrem Land.


Siehe auch: Holländische Reihe
Siehe auch: Holländischbrookfleetbrücke

1566 erhoben sich 17 niederländische Provinzen gegen die Gewaltpolitik des katholischen Spaniens. Viele Menschen flüchteten aus Glaubensgründen in andere Länder, so auch nach Hamburg, wo sie hoch willkommen waren, da sich Hamburg wirtschaftliche Vorteile davon versprach. Allerdings begegnete die orthodoxe lutherische Kirche den protestantischen fremden Glaubensbrüdern misstrauisch, denn in ihren Augen waren die Calvinisten und Mennoniten „gottlos“. Die Folge war: Im Dezember 1586 erließ der Hamburger Rat ein Mandat, in dem festgesetzt wurde, dass die Holländer ein Treuegelöbnis auf Rat und Stadt abzulegen haben und sich von einem Pastor ein Zeugnis über ihren christlichen Glauben ausstellen lassen müssten. Der orthodox protestantischen Kirche waren die reformierten Niederländer suspekt. Und so wurde ihnen auch ein Gotteshaus versagt und ebenso Hilfe aus der kirchlichen Armenkasse, so dass die Holländer eine eigene Unterstützungskasse für notleidende Landsleute einrichteten.

Die Niederländer waren vielfach im Textilhandwerk tätig und brachten neue Textilverfahrensweisen mit. Die Sayemacher stellten „Tuche aus langhaariger, nicht gewalkter Wolle her“ 1); die Tripmacher „fertigten einen weichen, je zur Hälfte aus Seide und Leinengarn bestehenden Stoff. Die Caffamacher verwebten Seide und Wolle zu dem samtähnlichen Caffa.“ 1)

Viele Niederländer siedelten sich im 16. Jahrhundert in der Gegend des deshalb so benannten Holländischen Brooks/Holländische Reihe an. Die dort erbauten Häuser zeigten den Einfluss der niederländischen Bauweise und die Gegend wurde im Stil der Holländischen Grachten angelegt.

1898 wurden die Häuser für den Bau der Speicherstadt abgerissen.