Wisplerstraße
Osdorf (1968): Leo Hugo Wispler (22.2.1890 Münder/Deister - 5.9.1958), Schriftsteller, Oberbaurat in Altona.
Leo Wispler war der Sohn von Marie Antoinette Caroline Wispler, geborene Daniel und von Heinrich Christian Wispler. Leo Wispler studierte an den TH München und Hannover und schloss sein Studium 1919 mit der Diplomprüfung ab. 1922 promovierte an der TH Hannover. Im selben Jahr heiratete er Margarete Pellens. 1928 und 1933 wurden die beiden Kinder geboren. 1)
Hugo Leo Wispler arbeitete in der Hamburger Baubehörde und war schließlich Leiter des Bauamtes in Altona in der Stellung eines Oberbaurates. 1955 ging er in den Ruhestand. 2) Leo Hugo Wispler arbeitete von Anfang 1930 bis 31.3.1935 als technischer Angestellter in der Funktion des Abteilungsleiters bei der Bauverwaltung des Magistrats Altona. Ab dem 1.4.1935 war er Beamter im Rang eines Baurates Leiter der Bauabteilung Blankenese. In seinem Entnazifizierungsfragebogen gibt er an: „ich bin trotz des Vorschlagens meiner Dienststelle (Amt Blankenese) nicht zum Oberbaurat befördert worden, mit dem ausdrücklichen Hinweis des ehemaligen Reichsstatthalters, dass er nur Parteimitglieder befördere. Keine Beziehung zur NSDAP, auch nicht als förderndes Mitglied, Hamburg 29.7.1946.“ 3)
Wispler war kein Mitglied der NSDAP. Er war von Mitte 1933 bis Mitte 1934 Mitglied im NSKK (Nationalsozialistisches Kraftfahrkorps), seit 1934 Mitglied im Reichsbund der deutschen Beamten und ebenfalls seit 1934 Mitglied der NSV (Nationalsozialistische Volksfürsorge).4)
Neben seiner beruflichen Tätigkeit widmete sich Wispler der Literatur und veröffentlichte Romane und Erzählungen.
Sein Roman „Spiel im Sommerwind“ wurde 1938 verfilmt. Zum Inhalt: „Nach einem fünfjährigen England-Aufenthalt kehrt Percy Averhoff in die Heimat zurück. Und dort muss er feststellen, dass seine übertrieben fürsorglichen Eltern schon eine Braut für ihn ausgesucht haben. Die Wahl fiel allerdings nicht ganz uneigennützig auf Änne Osterkamp, denn sie ist ‚rein zufällig‘ die Tochter eines Geschäftsfreundes der Eltern. Um seinen Eltern zu zeigen, dass er seine zukünftige Ehefrau immer noch selbst aussucht, antwortet er auf eine sympathisch klingende Kontaktanzeige. Das Schreiben führt zum Erfolg, Amalie Hartwig ist wirklich ein entzückendes Mädchen ... Percy ahnt jedoch nicht, was hinter der ganzen Sache steckt. Amelie ist in Wahrheit Änne Osterkamp, die über Percys Schwester von der Anzeige erfahren hatte. So machen Percy und Änne eine Spritztour aufs Land, während beide Eltern die ‚Kinder‘ suchen.“ 5)
Anfang der 1950er-Jahre verfasste Wispler aber auch ein Buch über das Hamburger Rathaus.