Wigandweg
Groß Borstel (1959): Ernst Heinrich Paul Albert Wigand (21.10.1882 Kassel – 18.12.1932 Hamburg), Meteorologe.
Ernst Heinrich Paul Albert Wigand war der Sohn von Luise Sophie Emma Wigand, geborene Thiersch und des Predigers Dr. Ernst Friedrich Paul Wigand. Nach dem Studium der Mathematik, Naturwissenschaften und Philosophie und der Promotion im Jahr 1905 arbeitete Wigand einige Jahre als physikalischer Assistent in Marburg, Dresden und Halle. 1911 folgte die Habilitation. Als Kriegsfreiwilliger ging er im Ersten Weltkrieg zu den Luftschiffern, wo er im Rang eines Leutnants von 1914 bis 1918 wirkte. Zuvor hatte der 31-Jährige 1914 die damals 19-jährige Else Emilie Olga Mathilde von Hippel (12.8.1895 Heidelberg – 18.12.1832 Heidelberg) geheiratet. Im Jahr darauf, als Wigand im Ersten Weltkrieg kämpfte, wurde 1915 das erste Kind geboren. Als Wigand 1918 aus dem Krieg zurück war, wurde das zweite Kind geboren.1)
„1921 wurde er zum nichtbeamteten a. o. Professor an der Universität Halle ernannt. Von 1925 bis 1929 lehrte er als ordentlicher Professor für Physik und Meteorologie an der Landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim.“ 2). In dieser Zeit kam 1927 das dritte Kind auf die Welt.
„1929 erhielt er einen Lehrstuhl als ordentlicher Professor für Meteorologie an der Hamburger Universität. Seit 1929 war er außerdem nebenamtlicher Leiter der Meteorologischen Versuchsanstalt in Groß Borstel. Im Amtsjahr 1931/32 wurde Wigand zum Rektor der Hamburger Universität gewählt.“ 3)
Wigand arbeitete und forschte u. a. auf dem Gebiet der künstlichen Entnebelung, d. h. Nebelschwaden künstlich zu zerstreuen.
„Während seines Rektorats profilierte Wigand sich als scharfer Gegner der Weimarer Republik und Förderer der nationalsozialistisch dominierten Studentenschaft. Er beschrieb die politischen Zustände in Deutschland als ‚Auggiasstall‘, der von ‚Befleckung‘ und ‚Fremdwerk‘ gereinigt werden müsse, forderte öffentlich ein ‚neues Reich‘ und setzte auf Verlangen der Studentenschaft Vorlesungen über ‚Wehrwissenschaft‘ auf den Lehrplan der Universität.“ 4)
In einem Nachruf vom 19.12.1932 in den Hamburger Nachrichten heißt es zu Wigands politischer Einstellung: „Bei der Reichsgründungsfeier der Hamburger Studentenschaft am 20. Januar 1932 hielt er eine kernige von Vaterlandsliebe durchglühte Rede, in der er den Begriff ‚Nationalsozialismus‘ bestimmte als ‚national mit Mumm‘ und der studierenden Jugend ihre Pflichten für das Reich aller deutschen ans Herz legte.“ 5)