Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Koopmanns Eck

Kirchwerder (vor 1938): Kaufmanns Ecke. Hier gab es viele Geschäfte.


Die Verkehrsfläche wurde in der NS-Zeit benannt.

Es wird hier nicht an Großhandelskaufmänner erinnert, sondern die Benennung bezieht sich auf Einzelhändler, Krämer, die hier ihre Läden hatten.

3113 Hoekerinnen
Hökerinnen, Bild aus: Der Ausruf in Hamburg, 1808.

Eine Stufe unter den Einzelhändlern/Krämern, die ein Geschäft besaßen, standen die Höker, bzw. die Hökerinnen (Kleinhändler und Kleinhändlerinnen); hökern =verkaufen. Unter ihnen befanden sich viele Frauen, denn seit Jahrhunderten war Hökerei Frauenarbeit. Die Hökerinnen handelten mit ihren Waren auf Straßen, Märkten und Plätzen oder boten sie direkt vor den Wohnhäusern an. Diese Arbeit war körperlich sehr anstrengend, weil die Frauen die Waren selbst in einer Kiepe oder an Tragestellen auf ihren Schultern trugen. Der Verdienst war sehr unsicher, da es sich häufig um leicht verderbliche Ware handelte.

Um in diesem mühseligen Geschäft auch Gewinn zu machen, gab es einige ungute Praktiken, die besonders von den Fischfrauen und den Milchhökerinnen angewandt wurden. So verkauften Fischfrauen manch alten Fisch als frisch, nachdem sie ihn etwas ausgewässert und mit frischem Salz bestreut hatten. Milchhökerinnen verfälschten oft die Milch, indem sie sie mit Wasser verdünnten.