Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Wilhelm-Stein-Weg

Hummelsbüttel (1977): Wilhelm Friedrich Victor Stein 5.9.(1870 Oldenburg (in Oldenburg) – 14.12.1964), Vorstandsvorsitzender der Hamburger Hochbahn AG.


Wilhelm Stein war der Sohn von Rosine Louise Stein, geb. Bulcke und des Geheimen Schulrats Heinrich Stein. Nach dem Abitur studierte er Maschinenbau und Elektrotechnik.

„1892 schloss er das Studium mit dem Regierungsbauführer-Examen ab. Seine praktische Ausbildung als Regierungsbauführer erhielt er im Eisenbahndienst unter anderem in Elberfeld, Siegen, Düsseldorf und Witten. (…)

Nachdem er 1897 zum Regierungsbaumeister ernannt worden war, wechselte er in die Industrie und nahm eine Stellung als Ingenieur bei der Siemens & Halske AG an. [1898 ] wurde er in ein Konsortium der Siemens & Halske AG und der AEG zu Projektierungsarbeiten und Verhandlungen zum Bau einer Hamburger Hoch- und Untergrundbahn entsandt.“ 1)

1898 heiratete Wilhelm Stein in Oldenburg die damals 21-jährige Elise Doris Helene Fortmann (5.1.1877 Vechta – 27.1.1961 Hamburg). Das Paar bekam vier Töchter.

„Von 1906 bis 1914 leitete er den Bau dieser Bahn. 1910 wurde er Vorstand der zum Betrieb der Bahn gegründeten Hamburger Hochbahn AG. Am Ersten Weltkrieg nahm er über dessen gesamte Dauer als Hauptmann der Landwehr teil. Etwa 1930 wurde er Vorstandsvorsitzender der Hamburger Hochbahn, zu der seit 1918 auch die Straßenbahnen und die Alsterschifffahrt gehörten.
Stein wurde 1929 Präsident des Verbands deutscher Verkehrsverwaltungen, Vizepräsident des internationalen Vereins der Straßenbahnen, Kleinbahnen und Kraftfahr-Unternehmungen in Brüssel und des Reichseisenbahnrats. In Fachzeitschriften publizierte er zum Städtischen Verkehrswesen und zum Schiedsgerichtswesen.“ 2)

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde Wilhelm Stein 1933 vorzeitig in den Ruhestand versetzt.

Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus: „war er noch einmal für die Dauer von zwei Jahren Vorstandsvorsitzender und gab entscheidende Impulse für den Wiederaufbau des Streckennetzes. Anschließend wechselte er in den Aufsichtsrat, dem er bis 1953 angehörte. Der ‚Vater der Hochbahn‘ galt als international anerkannter Fachmann im Bereich des Personennahverkehrswesen.“ 3)