Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Wibbeltweg

Wellingsbüttel (1950): August Wibbelt (19.9.1862 Vorhelm – 14.9.1947 Vorhelm), Schriftsteller.


Vorher hieß der Weg Memeldank.

Der Bauernsohn August Wibbelt studierte nach dem Abitur Philologie und Theologie, erhielt 1888 die Priesterweihe und trat dann in Moers seine erste Kaplanstelle an. 1891 wurde er darüber hinaus Redakteur des Ludgerus-Blattes in Münster und verfasste damals schon Beiträge in plattdeutscher Mundart.

Nachdem Wibbelt in den darauffolgenden Jahren auf andere Kaplanstellen versetzt worden war und 1899 in Tübingen promoviert hatte, wurde er 1906 Pfarrer der Landgemeinde Mehr bei Kleve. Diese Stelle hatte er rund dreißig Jahre inne.

Wibbelt veröffentlichte eine Vielzahl von Erzählungen. Zwischen 1909 bis 1912 arbeitete er außerdem als Schriftleiter des westfälischen Volkskalenders De Kiepenkerl (Essen), ab 1914 als Schriftleiter der katholischen Wochenschrift Die christliche Familie. 1926 wurde er auch noch Herausgeber des Christlichen Familien-Kalenders und der Kommunionzeitschrift Der Kinderfreund im Sakrament.

1935 ging Wibbelt in den Ruhestand und lebte bis zu seinem Tode auf dem elterlichen Hof in Vorhelm.

„Wibbelts intensive Publikationstätigkeit umfasst außer den etwa 135 selbständig erschienenen Schriften zu Lebzeiten eine Vielzahl von Texten in Zeitungen, Zeitschriften und Heimatkalendern. Zusammen mit den nach seinem Tode veröffentlichten Anthologien erschienen bisher 17 weitere Textausgaben.“ 1)

„Wibbelts Romane, zahlreiche Publikationen in Zeitschriften und seine standarddeutschen Veröffentlichungen erreichten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein großes Publikum. Er wirkte prägend auf viele andere niederdeutsche Autoren, (…). Der Gedichtband Mäten-Gaitlink (hochdeutsch Märzamsel) gilt als sein wichtigstes Werk. Noch bis ins 21. Jahrhundert lernen Schulkinder, die längst kein Plattdeutsch mehr sprechen, sein Gedicht Dat Pöggsken (das Fröschlein) auswendig.“ 2)