Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Hanni-Schult-Park

Rahlstedt (2024): Hansjürgen Schult (30.4.1929 Hamburg – 10.11.2015 Hamburg), ausgezeichnet mit der Wandsbeker-Medaille für sein umfangreiches ehrenamtliches Engagement.


Es handelt sich hier um den Park südlich der Stargarder Straße, der bisher keinen offiziellen Namen trug und Oldenfelder Bürgerpark oder auch „Hanni Park“ nach Hansjürgen Schult genannt wurde. Siehe zur Geschichte dieses Parkes den ausführlichen Bericht von Thorben Buschhüter aus dem Jahr 2021 unter: www.buschhueter.de/oldenfelder-buergerpark-gehoert-jetzt-dem-bezirksamt-wandsbek/

„Hansjürgen ‚Hanni‘ Schult (1929-2015) war langjähriger 1. Vorsitzender des Bürgervereins und galt als heimlicher Bürgermeister Oldenfeldes. Er hatte maßgeblichen Anteil daran, dass diese Grünanlage in den späten 1970er Jahren als Bestandteil des Grünzugs Berner Au angelegt wurde“, schreibt Thorben Buschhüter unter: www.buschhueter.de/gruenanlage-in-oldenfelde-heisst-jetzt-offiziell-hanni-schult-park/
Im Amtlichen Anzeiger vom 23.4.2024 heißt es unter „Beschluss der Senatskommission für die Benennung von Verkehrsflächen“ zur Benennung des Hanni-Schult-Parks: „Er war unter dem Namen ‚Hanni‘ bekannt. Schult war – mit kurzer Unterbrechung – von 1963 bis 1998 1. Vorsitzender des Bürgervereins Oldenfelde e. V. Daneben engagierte er sich in der freiwilligen Feuerwehr Oldenfelde-Siedlung, im damaligen Oldenfelder Kleingartenverein 509, gründete den Förderkreis ‚Kindergarten Oldenfelde‘ und schließlich den Förderkreis ‚Grünzug Berner Au‘. Im Jahr 1987 wurde ihm für sein umfangreiches ehrenamtliches Engagement die in Silber gefasste Wandsbek-Medaille verliehen“ 1)

Ehrungen für ehrenamtliches Engagement Für Männer und Frauen
Nach wie vor werden in Hamburg weniger Frauen für ihr ehrenamtliches Engagement geehrt als Männer. Damit sich das ändert, fragt der Senat, wenn wieder Ehrungen anstehen, bei Vereinen und Behörden nach, entsprechende Vorschläge einzureichen.

Der Bundesfrauenrat forderte 2021, dass mehr Frauen für ihr Ehrenamt geehrt werden sollen. Das müsste sich dann m. E. auch in der Benennung von Verkehrsflächen nach Frauen zeigen, die Herausragendes in ihrem Ehrenamt geleistet haben. So sind zum Beispiel nach Männern, die sich bei der freiwilligen Feuerwehr engagierten, schon mehrere Straßen in Hamburg benannt worden. Aber nach einer Frau, die sich zum Beispiel in der Altenpflege oder als „Grüne Schwester“ in Krankenhäusern ehrenamtlich engagierte, heißt noch keine Verkehrsfläche in Hamburg (Stand: Mai 2024).

Im Positionspapier „Ehrenamtliches Engagement von Frauen in Verbänden, Vereinen und Parteien für Demokratie und Gesellschaft“ des Bundesfrauenrates aus dem Jahr 2021 werden die deutlichen Unterschiede beim ehrenamtlichen Engagement von Frauen und Männern in Deutschland beschrieben. Hier im Folgenden einige Unterschiede:

„Die Differenzierung nach dem Erwerbsstatus zeigt, dass sich teilzeitbeschäftigte Frauen häufiger engagieren als teilzeitbeschäftigte Männer (53 zu 43 Prozent), vollzeitbeschäftigte Frauen hingegen seltener als vollzeitbeschäftigte Männer (43 zu 49 Prozent). Deutlich seltener engagieren sich Rentnerinnen als Rentner (31 zu 41 Prozent).

Beim Blick auf die Kombination von Erwerbstätigkeit, Familie und ehrenamtlichem Engagement werden die Geschlechterdifferenzen besonders deutlich. Die drei Bereiche schließen sich aber nicht gegenseitig aus, im Gegenteil: Erwerbstätige sind häufiger ehrenamtlich engagiert als nicht Erwerbstätige. Das ehrenamtliche Engagement erwerbstätiger Eltern ist hoch. Bei erwerbstätigen Frauen trifft das allerdings erst zu, wenn die Kinder älter als zwei Jahre sind. Ihr Engagement erreicht mit 54 Prozent seinen Höhepunkt, wenn das jüngste Kind zwischen sechs und neun Jahre alt ist. Diese Konstellation ist in der Regel eher dann gegeben, wenn die Frauen in Teilzeit erwerbstätig sind, was in dieser Lebenssituation typisch ist. In Paarhaushalten mit Kindern steigt die Beteiligung von Frauen an ehrenamtlichen Aktivitäten, je kürzer ihre Erwerbsarbeitszeiten sind, während bei Männern das ehrenamtliche Engagement mit steigender Arbeitszeit wächst. Die stärkere zeitliche Forderung von Frauen zeigt sich auch unter Personen mit Führungsaufgaben im Ehrenamt. Insbesondere verheiratete Frauen und jene mit Kindern investieren wöchentlich deutlich weniger Zeit in ihre ehrenamtliche Führungstätigkeit als verheiratete Männer und Männer mit Kindern. Ehrenamtlich in Führungspositionen tätige und berufstätige Frauen sind eher kinderlos und geschieden als ehrenamtlich in Führungspositionen tätige und berufstätige Männer. (…)

Auch was die Zielgruppen und die Bereiche des Engagements betrifft, zeigen sich bedeutsame Geschlechterunterschiede. Die Tätigkeitsbereiche, in denen Männer und Frauen tätig sind, spiegeln oft die tradierten Geschlechterrollen wider. Frauen engagieren sich beispielsweise häufiger für die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen als Männer. In den Bereichen Schule und Kindergarten sowie im kirchlichen oder religiösen Bereich haben Frauen eine höhere Engagementquote als Männer. Männer sind anteilig häufiger in den Bereichen Sport und Bewegung, Politik und politische Interessenvertretung sowie im Unfall- und Rettungsdienst und bei der Freiwilligen Feuerwehr ehrenamtlich engagiert. Die Unterschiede in den Engagementbereichen zeigen sich im gesamten Lebensverlauf und insbesondere im höheren Lebensalter. (…)

Im Zuge des Engagements nehmen Männer anteilig deutlich häufiger eine Leitungsfunktion wahr als Frauen. Sie bewerten auch ihre Mitsprachemöglichkeiten besser und erhalten anteilig häufiger Geld im freiwilligen Engagement.“2)