Alfred-Johann-Levy-Straße
Barmbek-Nord (2010): Alfred Johann Levy (13.7.1901 Hamburg – 13.5.1987 Hamburg), Rundfunkmechanikermeister, Elektroingenieur, Kreisvorsitzender in Barmbek, Mitglied der DDP (Deutsche Demokratische Partei), Widerstandskämpfer, nach 1945 Mitbegründer der FDP, Bürgerschaftsabgeordneter, Ehrenmeister des Hamburger Handwerks
Alfred-Johann Levy, Elektroingenieur und Rundfunkmechaniker-Meister betrieb in der Fuhlsbüttler Straße einen Elektroladen mit Handwerksbetrieb.
In Wikipedia steht über ihn: „Obwohl Levy wegen seiner jüdischen Vorfahren von den Nationalsozialisten als ‚Halbljude‘ selbst bedrängt (..), engagierte er sich zugunsten verfolgter Mitbürger. Gemeinsam mit dem jungen Barmbeker Pastor Gustav Wendt, der von der evangelisch-lutherischen Kirche extra zu diesem Zweck eingestellt worden war (formal musste er sich zur Tarnung ‚Friedhofspastor‘ nennen), kümmerte er sich um die getauften Juden und versuchte, sie vor Verfolgung zu schützen. Außerdem gehörte Levy zur ‚Gruppe Q‘, einer Gruppe ehemaliger Mitglieder der DDP, die sich als Kabarettgruppe tarnte und sich im Lokal ‚Bronzekeller‘ in der Neustadt trafen, um einerseits den Kontakt untereinander und zu anderen illegalen Gruppen (Freimaurer, Sozialdemokraten, Kommunisten) aufrechtzuerhalten und andererseits auch bedrängten Gesinnungsfreunden durch Kontakte zu Liberalen in anderen Städten einen Ortswechsel zu ermöglichen und damit dem Zugriff der lokalen Gestapo zu entziehen. Nachdem das Lokal 1943 von der Gestapo geschlossen wurde, engagierte sich Levy weiter in der Gruppe Freies Hamburg der von Friedrich Ablass geleiteten und aus der Gruppe Q hervorgegangenen Widerstandsgruppe. Levy war Freimaurer. (…)
1945 beteiligte er sich an der Gründung der ‚Partei Freier Demokraten‘, die aus dem Bund Freies Hamburg hervorgegangen war und später der Hamburger Landesverband der FDP wurde. Er wurde sofort zum Vorsitzenden des Kreisverbandes Barmbek/Dulsberg gewählt und behielt dieses Amt bis 1975. (…) Ab Ende 1949 beteiligte Levy sich innerhalb der Hamburger FDP am Demokratischen Zirkel, in der sich der linke Flügel der Landespartei zusammenfand. Mit seinen insgesamt 32 Jahren als Kreisvorsitzender von DDP und FDP in Barmbek ist er bis heute der liberale Politiker in Hamburg mit der längsten Amtszeit als Kreisvorsitzender. Für seine Verdienste wählte ihn der Landesparteitag der Hamburger FDP am 12. Januar 1980 zum Ehrenmitglied.
Levy gehörte von 1949 bis 1954 der Bezirksversammlung Hamburg-Nord an. Von 1953 bis 1966 war er Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft. Dort engagierte er sich vor allem für die Beseitigung der Wohnungsnot und die Weiterentwicklung der Landesplanung So sprach er sich 1960 gegen den Bau der City Nord aus, weil das Gebiet weiter für die Wohnnutzung vorgesehen bleiben sollte (…).“ 1)
Als er vom Hamburger Abendblatt für die Rubrik „Menschlich gesehen“ interviewt wurde, äußerte er voller Einsicht: „Ohne meine Frau Gertrud und Tochter Margrit hätte ich das alles nicht geschafft. Sie haben mir im Geschäft eine Menge Arbeit abgenommen." 2)