Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Christian-Förster-Straße

Hoheluft-West (1948): Christian J. H. Förster (9.10.1825 Hamburg – 6.8.1902 Hamburg), Radierer, Zeichner


Vor 1948 hieß die Straße Alsenstraße.

Christian Förster soll der Sohn des Gastwirtes Johann Christian Benjamin Förster und dessen Ehefrau Dorothea Caroline Wilhelmine Förster, geb. Dühring gewesen sein. Über Försters Ausbildung steht im Neuen Rump: „Ausbildung bei Wilhelm von Schadow in Berlin und durch Studien in Paris. Im Hamburg Zeichner für die ZS ‚Reform‘ seit 1850. (…) Beinamen ‚Reformförster‘.“ 1)

„Das Blatt, das überwiegend von der Kleinbürgerschaft gelesen wurde, entwickelte sich zur auflagenstärksten Zeitung Hamburgs. Es handelte sich um ein großformatiges, vierspaltiges Werk, dessen Titelseite ein zwei Spalten breites Bild zeigte, was auf dem Hamburger Zeitungsmarkt neu und einzigartig war. Die Zeitung erschien über 45 Jahre mit 10.000 Titelbildern, von denen einige mehrfach erschienen. Den Großteil dieser Bilder erstellte Förster, (…).“ 2)

„Er starb verarmt. Werke: Kostümstudien, Selbstbildnisse, Hervorragende Zeichnungen von Menschen und Tieren, lebendig in der Bewegung und stark im mimischen und gestischen Ausdruck. Zeichnungen und Xylografoen meist polit. und satirischen Charakters für die ‚Reform‘. Porträts, Darstellungen von Kriegerischen, polit. u. gesellsch. Ereignissen, technischen und architektonischen Neuerungen. Bilder aus dem Arbeits- und Straßenleben mit den Kleidungsmoden, Trachten der Marktleute und Berufsgruppen. (…) Nebenbei für die Satire-ZS ‚Omnisbus‘, ‚Industrieller Humorist‘, ‚Hamburger Wespen‘ tätig. Viele Karikaturen bei politisch-gesellschaftlichen Themen. Darstellungen von jüdischen Typen gerieten anfangs harmlos-witzig, später antisemtisch-diffamierend. Tendenz zu nationalist. Überheblichkeit, bes. im Militärischen, 3) wird im Neuen Rump aufgezählt.

Christian Förster war zweimal verheiratet. Aus der ersten Ehe hatte er eine Tochter. In zweiter Ehe war er seit dem 12.3.1884 mit der 31 Jahre jüngeren Auguste Johanne Elise Gehrke (13.5.1856-23.10.1936 Hamburg), Tochter eines Produktenhändlers und dessen Ehefrau, verheiratet, die bei der Hochzeit 28 Jahre alt war. Das Paar bekam einen Sohn (Hans, geb. 9.2.1885), der ebenfalls Zeichner wurde.4)