Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Curschmannstraße

Hoheluft-Ost (1899): Prof. Dr. Heinrich Curschmann (28.6.1846 Gießen – 6.5.1910 Leipzig), Direktor des Krankenhauses Eppendorf, Leiter des Hafenkrankenhauses


Vorher hieß die Straße Blumenweg.

Curschmann war seit 1872 verheiratet mit Margarethe Fanny Henriette Leopoldine Lohde (11.2.1847 Berlin –1915). Das Paar bekam drei Kinder. Der Ehemann machte in der kleinen Wohnung medizinische Experimente mit Tauben. Die Ehegattin musste die Tauben auf dem Markt kaufen und bei den Experimenten helfen. Sie schrieb nach seinem Diktat die Beobachtungen mit den Tauben auf.

Über ihn steht in Wikipedia: „Curschmann war der Sohn des Lehrers Johann Heinrich Curschmann (1818–1902) und der Anna Maria Wilhelm (1822–1888) in Gießen und studierte von 1863 bis 1868 Humanmedizin an der Universität Gießen. Nach erster Tätigkeit als Assistenzarzt am Mainzer Rochushospital wirkte er ab 1871 an Krankenhäusern in Berlin-Moabit, bevor er 1879 in Hamburg zum ärztlichen Direktor und Leiter der Staatskrankenhäuser berufen wurde. In Hamburg war er für die Planung und Gründung des Neuen Allgemeinen Krankenhauses Eppendorf verantwortlich, das ab 1884 gebaut wurde. Ab 1885 nahmen die jeweils fertiggestellten Abteilungen unter Curschmann den Betrieb auf. Er gab 1888 vor der endgültigen Fertigstellung des Krankenhausbaus seinen Posten auf, um als Professor an die Universität Leipzig zu wechseln. Im Jahr 1892 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.

Die Curschmann-Spiralen und der Curschmann-Trokar beziehen sich auf Heinrich Curschmann. (…).“ 1)
Heinrich Curschmann erfand die: „Curschmann-Kanüle zur Punktion von Hautödemen. Curschmann war Gründer der ‘Jungen Leipziger Schule‘, aus der zahlreiche medizinische Persönlichkeiten hervorgingen und förderte das Frauenstudium.“ 2)

„Er heiratete im Jahr 1872 in Berlin Margarethe Lohde (1847–1915), eine Tochter des Geheimen Sanitätsrates Dr. Hermann Lohde und der Emilie Oppert. Der Geograph Fritz Curschmann und der Mediziner Hans Curschmann waren seine Söhne, ferner hatte das Paar noch eine Tochter.“ 1) Die Tochter hatte natürlich auch einen Namen und soll nicht verschwiegen werden: Margarete Marie Rose hieß sie und wurde 1875 geboren. 3)
Über das Kennenlernen und die ersten Ehejahre von Margarethe und Hermann Curschmann schreiben die Söhne in dem Buch „Erinnerungen an Heinrich Curschmann“ Folgendes: Als Curschmann als junger Arzt nach Berlin kam, wurde er freundlich von dem Geheimen Sanitätsrat Lohde und seiner Familie aufgenommen. Dabei lernte er die Tochter des Hauses kennen. Acht Wochen nach seiner Ankunft in Berlin war Curschmann mit Margarethe Lohde verlobt und am 23.10.1872 wurde Hochzeit gefeiert. Das junge Paar wohnte im Haus der Schwiegereltern, dort im 3. Stock. Im 1. Stock befand sich die Praxis des Schwiegervaters, der, weil er zu kränkeln begann, sich gerne häufig von seinem Schwiegersohn vertreten ließ. „Das war für den Anfang in gewissem Sinne eine Erleichterung, andererseits aber zeigte sich auch, daß, solange der alte Geheimrat im ersten Stock die Praxis noch nicht ganz niedergelegt hatte, viele Patienten nicht noch zwei Treppen höher zu dem jungen Doktor steigen wollten. (…) So fehlte es unserem Vater in der ersten Zeit sicher nicht an freier Zeit zu eigener Arbeit und fachlicher Weiterbildung (…). Für seine wissenschaftlichen Arbeiten war er (…) auf seine privaten Hilfsmittel und als Arbeitsstätte auf die eigene Häuslichkeit angewiesen. Damals, im Jahre 1873, entstand die experimentelle Arbeit (…). Die Tiere, an denen die Versuche gemacht wurden, waren Tauben. Unsere Mutter hat über diese Arbeiten in Erinnerungen (…) [für ihre Enkel geschrieben]: ‚Ich mußte die Tauben für die Versuche auf dem Markt kaufen und auch bei den Experimenten helfen. Dies wurde mir natürlich anfangs sehr schwer, namentlich das Zusammenknüpfen der Fäden an den Operationswunden war eine unendlich peinliche Aufgabe. Die Tiere wurden in einer Kiste aufbewahrt (…). Sie wurden sehr genau beobachtet, ich saß dabei am Schreibtisch und schrieb nach seinem Diktat die Beobachtungen auf. Aber es war keine Kleinigkeit, die Tiere zu halten, denn sobald sie sich nach den Operationen wieder etwas erholt und flügge geworden waren, setzten sie sich immer auf den Klingeldraht, von dem sie mit geöffnetem Regenschirm heruntergejagt werden mußten – Auch der Duft, den die Tiere in der kleinen Wohnung verbreiteten, erwies sich auf die Dauer als recht unerfreulich.‘“ 4)