Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Dammannweg

Nienstedten (1951): Gustav Dammann (1874-1935), Gemeindevertreter und stellvertretender Ortsvorsteher, Mitbegründer des Bauvereins Elbgemeinden


Der Bankvorsteher Gustav Dammann gehörte 1899 zu den 24 Gründungsmitgliedern des Bauvereins der Elbgemeinden. Diese Wohnungsbaugenossenschaft hatte sich als Selbsthilfeorganisationen mit dem Ziel gegründet, die Wohnverhältnisse für Arbeiterinnen und Arbeiter sowie ihrer Familien durch Neubauten in den grünen Elbvororten zu verbessern.1) Dammann arbeitete hauptberuflich als Bankvorsteher in Nienstedten, außerdem saß er für die Deutsche Demokratische Partei (DDP) in der Nienstedtener Gemeindevertretung.2) Bei den Deutschen Demokraten handelte es sich ursprünglich um eine linksliberale Partei. Vor der Reichstagswahl 1930 schloss sie sich mit der Volksnationalen Reichsvereinigung, die zum nationalistischen und antisemitischen Jungdeutschen Orden gehörte, zur Deutschen Staatspartei (DStP) zusammen. Diese behielt den Namen bei, obwohl die Volksnationalen die Partei kurz nach der Wahl wieder verließen. Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten wurde die Deutsche Staatspartei am 28. Juni 1933 aufgelöst. Außerdem war Gustav Dammann bis zur ihrer Eingemeindung 1927 nach Altona (damals noch eine selbstständige schleswig-holsteinische Stadt) stellvertretender Vorsteher der Gemeinde Nienstedten.3) In der NS-Zeit trat er nicht der NSDAP bei.

Text: Frauke Steinhäuser