Doerriesweg
Stellingen (1964): Friedrich Carl Gustav Doerries (10.7.1852 Hamburg – 21.2.1953 Hamburg Volksdorf), Tierfänger, besonders in Sibirien, tätig in Hagenbecks Tierpark.
Siehe auch: Hagenbeckstraße
„Friedrich Dörries war ein Sohn des gelernten Bäckers Friedrich Nicol Daniel Dörries (1822–1917). Der Vater arbeitete später 40 Jahre als Futtermeister im Hamburger Zoo. Während dieser Zeit erstellte er eine für die Wissenschaft bedeutende Sammlung von Vögeln und Schmetterlingen. Seine Ehefrau hieß Betti Wilhelmine [geborene Ostendorf] (1827–1916). Dörries hatte die Brüder Henry Gustav D. (1861–1904) und Edmund D. (1865–1958), die als Präparatoren arbeiteten und teils gemeinsam mit Friedrich, teils alleine auf Forschungsreisen gingen.
Friedrich Dörries absolvierte eine Berufsausbildung zum Gärtner. Da sein Vater ein Interesse für Insekten- und Vogelkunde geweckt hatte, unternahm er am 19. Februar 1877 als Steward eine Überfahrt nach Ostasien. Dort wanderte er auf einer gefährlichen Route von Nagasaki nach Osaka und sammelte dabei 519 verschiedene Pflanzen. Mitte Juni 1877 bestieg er in Yokohama ein Schiff nach Wladiwostok. Von hier unternahm er gemeinsam mit seinem Bruder Henry weitere Reisen, während derer er seine ethnographische, ornithologische und entomologische Sammlung erweiterte.“ 1)
Die Brüder unternahmen noch viele weitere Forschungsreisen von denen sie Käfer, präparierte Vogelbälger, Felle von Säugetieren und Schmetterlinge mitbrachten.
1897 übernahm Dörries die Leitung des Insektenhauses im Hagenbecks Tierpark. Im selben Jahr heiratete der damals 45- Jährige die damals 22-jährige Aline Lercher (26.4.1875 Hamburg – 18.1.1931 Hamburg Stellingen). Das Paar bekam vier Kinder. „Für Carl Hagenbeck unternahm Dörries danach zwei Reisen, um in dessen Auftrag Tiere zu fangen. Bei einer der Reisen fing er in Sibirien sechs Exemplare der Wapiti-Art Cervus canadensis Luedorfi/xanthopygus (subrahirsch (…).“ 1).
Dörries brachte zum Beispiel auch „zwei komplette Schamanenkostüme und zahlreiche Knochen- und Steinwerkzeuge, aber auch mehrere Kleidungsstücke aus Fischhaut und mehrere Darmhautparkas“ 2) nach Hamburg. Es sollen noch heute mehrere deutsche Museen „naturwissenschaftliche und ethnologische Bestände, die von Dörries nach Hamburg gesandt worden waren“ 2) besitzen.