Dudenweg
Billstedt (1950): Konrad Duden (3.1.1829 Lackhausen, Teil von Wesel – 1.8.1911 Sonnenberg), Gymniasallehrer aus Soest, verdient gemacht um die deutsche Rechtschreibung
Auf dem Grabstein, der sich auf dem Bad Hersfelder Stadtfriedhof befindet, sind die Namen: Konrad Duden, Kurt Duden (Konrad Dudens Sohn) und Johann Konrad Duden (Vater von Konrad Duden) zu lesen.
Konrad Duden, der in Sonnenberg verstarb, wollte in Hersfeld bestattet werden. Seine Ehefrau, die 13 Jahre später die Erde verließ, wurde in Sonnenberg bestattet, ebenso zwei Töchter des Ehepaares Duden.

Über Konrad Dudens Werk heißt es in Wikipedia: „Konrad Duden schuf das nach ihm benannte Rechtschreibwörterbuch der deutschen Sprache, den Duden, und beeinflusste damit Ende des 19. Jahrhunderts maßgeblich die Entwicklung einer einheitlichen Rechtschreibung im deutschen Sprachraum.“ 1)
Konrad Dudens Vater, Johann Konrad Duden, war Gutsbesitzer (Gut Bossigt), besaß eine Branntweinbrennerei und war zudem noch als Eisenbahnbeamter tätig. Konrad Dudens Mutter war Juliane Charlotte geb. Monjé. Wegen finanzieller Schwierigkeiten des Vaters musste die Familie das Landgut verlassen, dass von Juliane Charlotte Monjés Vater, einem Arzt, überlassen worden war.
Nach dem Abitur studierte Konrad Duden Geschichte, Germanistik und klassische Philologie. Doch bereits nach vier Semestern brach er wegen Geldmangels das Studium ab und wurde als Hauslehrer in Frankfurt am Main tätig.
„1854 holte er mit besonderer Genehmigung, die ihn aufgrund seiner Hauslehrertätigkeit vom weiteren Studium befreit hatte, das Staatsexamen an der Universität Bonn nach und erlangte die Lehrbefähigung für die Fächer Latein, Griechisch, Französisch und Deutsch. Im gleichen Jahr promovierte Duden (…).“ 2)
Als Konrad Duden schließlich durch seinen Lehrerposten am Soester Archigymnasium abgesichert war, heiratete er 1861 im Alter von 32 Jahren Adeline Jakob (1841-1924). Sieben Jahre zuvor hatte er sie in Messina, wo ihr Vater deutscher Konsul war, kennengelernt. Damals war Duden als Hauslehrer in Genua tätig gewesen. Das Paar bekam sechs Kinder. 3)
Dieter Wunderlich schreibt über Konrad Duden: „Anfang 1869 zog Konrad Duden mit seiner Frau und drei in Soest geborenen Kindern – ein viertes war kurz nach der Geburt gestorben – nach Schleiz im Fürstentum Reuß, wo Adeline Duden während der nächsten Jahre mit drei weiteren Kindern niederkam und ihr Mann bis 1876 das Städtische Rutheneum-Gymnasium leitete. 1871 gründete Konrad Duden mit finanzieller Unterstützung von Honoratioren einen ‚Allgemeinen Bildungsverein‘ – eine Vorform der Volkshochschule – in Schleiz und veröffentlichte im Jahresbericht der Schule Rechtschreibregeln (‚Zur deutschen Rechtschreibung‘). Im Jahr darauf folgte das später als ‚Schleizer Duden‘ bezeichnete Buch ‚Die deutsche Rechtschreibung. Abhandlungen, Regeln und Wörterverzeichnis mit ethymologischen Angaben‘.“ 4)
„Von 1876 bis 1905 war er Direktor des Königlichen Gymnasiums in Hersfeld. Hier veröffentlichte er 1880 sein Vollständiges Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache; es gilt als sein Hauptwerk.“ 5)
„Dieses unter Einbeziehung bayerischer Besonderheiten auf preußischen Regeln fußende Werk“ 6), so Dieter Wunderlich: „ erklärten die Vertreter der deutschen Bundesstaaten und Österreich-Ungarns, die sich vom 17. bis 19. Juni 1901 in Berlin versammelt hatten (‚II. Orthografische Konferenz‘), zur Grundlage einer Vereinheitlichung der deutschsprachigen Rechtschreibung, die durch einen Beschluss des Bundesrats ab 1903 für den amtlichen und schulischen Gebrauch im gesamten Reichsgebiet verbindlich eingeführt und sowohl von der Schweiz als auch von der Doppelmonarchie übernommen wurde.“ 7)
Im Alter von 76 Jahren trat Konrad Duden 1905 in den Ruhestand und zog mit seiner Frau nach Sonnenberg bei Wiesbaden.