Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Ehrenschildtstraße

Lokstedt (1948): Conrad Biermann von Ehrenschildt (1.8.1629 Eimeldingen – 24.4.1698 Hamburg), Landdrost in Pinneberg (von 1683-1698), und Martin Conrad von Ehrenschildt, Landdrost (von 1698-1701)


Vor 1948 hieß die Straße Harderslebener Straße. Bereits in der NS-Zeit sollte die Straße im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes in von Ehrenschild-Straße umbenannt werden, da nun das bisherige Staatsgebiet Hamburg um benachbarte preußische Landkreise und kreisfreie Städte erweitert wuorden war und es dadurch zu Doppelungen bei Straßennamen kam. Bedingt durch den Krieg kam es nicht mehr zu dieser Umbenennung und es blieb bis 1948 bei Harderslebener Straße und wurde dann umbenannt in Ehrenschildtstraße. (vgl.: Staatsarchiv Hamburg: 133-1 II, 38. Anlage 2. Große Umbenennung von 1938. Die neu vorgeschlagenen Straßennamen nach Stadtteilen geordnet unter Angabe der verwendeten Benennungsmotive)

0612 Conrad Biermann Von Ehrenschild
Conrad Biermann von Ehrenschild; Quelle: via Wikimedia Commons

Boris Burkhardt schreibt über den Pastorensohn Conrad Biermann von Ehrenschildt (1629-1698) u. a.: Er wurde von seinem Vater an die Universität in Straßburg geschickt. „Zur Fortsetzung seines Studiums sollte Biermann nach Gießen gehen, wozu es aber nicht kam. Auf dem Weg nach Frankfurt wurde er mit dem französischen Gesandten d’Avangers bekannt und ließ sich von ihm in Dienst nehmen. So gelangte der 26-jährige Biermann 1657 an den Hof des jungen dänischen Königs Frederik III (1609 bis 1670) in København. Drei Jahre später trat er in dänische Dienste. Schon 1661 wurde er zum Sekretär in der deutschen Kanzlei ernannt. In den beiden darauffolgenden Jahren war er im höheren auswärtigen Dienst in Paris tätig.

Biermann war über alle ausländischen Vorgänge gut unterrichtet, und König Frederik betraute ihn oft mit diplomatischen Aufgaben. (…) 1669 wurde er schließlich Mitglied des Staatskollegiums. Für seine Dienste wurde er 1681 unter dem Zunamen ‚Ehrenschild‘ geadelt. (…).

Ab 1690 lebte er in Hamburg, leitete von dort aber noch immer teilweise die dänische Außenpolitik. 1)
Conrad Biermann von Ehrenschildt war Träger des Dannebrogordens und Landdrost (Landrat) der Herrschaft Pinneberg. Verheiratet war er mit Anna Knoff (1647–25.7.1669 Kopenhagen). Das Paar hatte drei Kinder (geboren: 1662, 1664, 1667). 2)

Die Straße ist auch nach Conrad Biermann von Ehrenschildts Sohn Martin Conrad Biermann von Ehrenschild (1662–18./24.1.1715 Sandager Sogn) benannt. Er war mit Anna Margrethe von Stöcken (1668-25.7.1732) verheiratet.

Er war Knappe auf den Adelsgütern Gyldensteen und Harritslevgård, stand in dänischen Diensten. Er fungierte als Zeremonialbeamter und war von 1698 bis 1703 Landdrost der Herrschaft Pinneberg. Er soll wegen Korruptionsverdachts von der „Hohen Landkommission“ entlassen worden sein. 3)
Conrad Biermann von Ehrenschild war verheiratet mit Anna Margrethe geb. von Stöcken (1668-1732).