Fallstraße
Rahlstedt (1951): Leo Fall (2.2.1873 Olmütz/Mähren – 16.9.1926 Wien), Österreichischer Operettenkomponist, wirkte u. a. als Kapellmeister in Hamburg, war Freimaurer.
Früher hieß die Straße Geothestraße. (vgl.: Staatsarchiv Hamburg, Registratur Staatsarchiv AZ. 1521-1/5 Band 3-5: Straßennamen (neue Kartei), alphabetisch geordnet mit Hinweisen).
Leo Fall wurde als Kind von seinem Vater Moritz Fall, einem Militärkapellmeister, im Violinspielen unterrichtet. Falls Mutter war Flora Brühl.
In Wikipedia steht über den beruflichen Werdegang von Leo Fall u. a.:„Leo Fall, der Bruder der Komponisten Richard Fall und Siegfried Fall, die beide von den Nationalsozialisten wegen ihrer jüdischen Herkunft in Konzentrationslagern verschleppt wurden und dort starben, kam nach dem Besuch des Wiener Konservatoriums der Gesellschaft der Musikfreunde, wo er unter anderem Musiktheorie bei Robert Fuchs und Johann Nepomuk Fuchs studierte, 1892 als Kapellmeister nach Hamburg, anschließend als Sologeiger ans Berliner Metropol-Theater.
Als seine ersten Opern erfolglos blieben, wurde er Hauskomponist des Berliner Kabaretts Böse Buben im Berliner Künstlerhaus. Er schrieb dort die Musik zu zahlreichen Couplets, (…) Danach vollzog sich der Übergang zur Operette. Fall widmete sich seit 1906 ausschließlich der Komposition, schaffte von 1907 bis 1908 mit drei Operetten (darunter Die Dollarprinzessin) den Durchbruch und wurde schließlich mit späteren Werken wie Die Rose von Stambul (1916) weltweit bekannt.“ 1) Falls Werke wurden von den Nationalsozialisten verboten.
Verheiratet war Leo Fall seit 1904 mit Berta Jadassohn (1880–12.12.1934 Wien), Tochter der Gesangspädagogin Helene Jadassohn, geb. Friedländer (1843-1891) und des Musiktheoretikers Salomon Jadassohn. Leo Fall hatte Rahel Raphaèle (Berta) Jadassohn 1904 im Harmonie-Verlag in Berlin kennengelernt, wo Berta Jadassohn im Sekretariat arbeitete. Sie war die Schwester eines der Verlagsinhaber. 1904 heiratete das Paar. Jahre zuvor war Leo Fall 1897 Vater einer unehelichen Tochter geworden. Die Mutter hieß Sophie Frieda Corleisen, geb. Behrmann, die Tochter Rischka Corleisen. Leo Fall zahlte für seine Tochter Unterhalt. „Es wird heute spekuliert, dass die Überweisungen über das Verlagshaus ‚Block Erben‘ gingen, damit seine Frau Bertha nichts davon wissen sollte,“ 2) schreibt Karin Ploog in ihrer Abhandlung „…Als die Noten laufen lernten … Geschichte und Geschichten der U-Musik bis 1945.“
Wegen der Affären ihres Mannes kriselte die Ehe und seine Frau Bertha nahm sich einen Anwalt, um die Scheidung einzureichen. Doch schließlich kam es wieder zu einer Versöhnung.
Leo Fall verdiente viel Geld; er und seine Frau gaben aber auch viel Geld aus. Nach seinem Tod verarmte Bertha Fall wegen schlechter Beratung in finanziellen Angelegenheiten. Als sie keinen Ausweg mehr sah, nahm sie sich am 12.12.1934 in Wien das Leben.