Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Flotowstraße

Barmbek-Süd (1899): Friedrich von Flotow (27.4.1812 Teutendorf -24.1.1883 Darmstadt), Komponist


0776 Friedrich Von Flotow
Friedrich von Flotow. Lithographie von Émile Desmaisons, 1866; Quelle: Émile Desmaisons, gemeinfrei, via Wikimedia Commons

„Friedrich von Flotow (…) gehört zu den bekanntesten Vertretern der seit 1241 urkundlich nachgewiesenen Familie Flotow, die zum mecklenburgischen Urade zählt. Er wurde als zweites von vier Kindern des preußischen Rittmeisters Wilhelm von Flotow (1785–1847; Nr. 174) und dessen Frau Caroline Sophie Rahel geb. von Böckmann (1792–1862) auf ihrem Gut Teutendorf geboren. (Der in der Literatur gelegentlich anzutreffende Adelstitel Freiherr ist nicht zutreffend). Beide Eltern waren musikalisch gebildet. Der Vater spielte Flöte, die Mutter Klavier. Von seiner Mutter erhielt Friedrich im Privatunterricht seine ersten Musikkenntnisse.

Sein Vater hatte für Friedrich, seinen ersten Sohn, eigentlich eine diplomatische Laufbahn geplant, doch als sein musikalisches Talent offenbar wurde, ließ sein Vater ihn (…) die Laufbahn eines Musikers einschlagen. Von 1828 an studierte er am Conservatoire de Paris Komposition (…) und Klavier (…),“ 1) heißt es im Wikipedia Eintrag zu Friedrich von Flotow.

Flotow wurde ein bekannter Opernkomponist. „1844 konnte er mit der in Hamburg uraufgeführten Oper Alessandro Stradella seinen ersten großen Erfolg vermelden. Zusammen mit seiner 1847 in Wien uraufgeführten Oper Martha oder Der Markt zu Richmond bildete sie den Grundstock für Flotows hohen Bekanntheitsgrad, der bis Mitte des 20. Jahrhunderts anhielt.“ 2)

Nach dem Tod seines Vaters kam Flotow 1848 nach Mecklenburg zurück, „um das Erbe seines Vaters anzutreten“. 3) Ein Jahr später, 1849, heiratete der damals 37-jährige Flotow die damals sechszehn Jahre alte Schauspielerin Elisabeth von Zadow (3.11.1832 Alt-Wuhrow – 1.8.1851 Wutzig). Das Paar bekam 1851 ein Kind, welches bereits im Alter von neun Monaten verstarb. Auch Elisabeth von Zadow verstarb 1851, gerade mal 18 Jahre alt.

Im selben Jahr, als Flotow 1855 in Schwerin Hoftheaterintendant und zum „Großherzoglich Mecklenburg-Schwerinischen Kammerherrn“ ernannt wurde, heiratete der damals 43-jährige Witwer die damals 22-jährige Tänzerin Anna Theen (5.7.1833 Wien – 21.9.1872 Wien). Mit ihr hatte er bereits ein uneheliches Kind, das im Jahr des Todes seiner ersten Ehefrau geboren worden war. Das Paar bekam noch zwei Kinder (geboren 1855 und 1857).

1863 gab er seine Position auf. Es sollen Intrigen gegen ihn geschmiedet worden sein und zog mit seiner Familie nach Wien.

1867 wurde noch ein drittes Kind geboren. Doch Flotow war der Meinung, er sei nicht der Vater des Kindes und reichte die Scheidung von seiner zweiten Ehefrau Anna Theen ein. Kurz nach der Scheidung heiratete er, damals 56 Jahre alt, am 9. August 1868 die 13 Jahre jüngere Schwester seiner geschiedenen Frau, die damals 22-jährige Sängerin Rosina Theen (21.5.1846 Wien – 24.7.1925). Das Paar bekam 1869 eine Tochter. 4)

Flotow Schwägerin und ehemalige Gattin Anna Theen, geschiedene Flotow verstarb 1872 im Alter von 39 Jahren.

Ab 1880 lebte Flotow mit seiner Frau Rosina und der gemeinsamen Tochter bei seiner Schwester Bernhardine Rößner (1811-1883) in Darmstadt. Dort hatte er eine Villa gekauft. Drei Jahre später starb er, fast erblindet. Im selben Jahr verstarb auch seine Schwester. Seine dritte Ehefrau heiratete ein Jahr später, 1884.5)