Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Gaedechensweg

Eppendorf (1902): Cipriano Francisco Gaedechens (1.4.1818 Hamburg – 22.1.1901 Hamburg), Hauptmann, Autor einer hamburgischen Topographie.


Über Gaedechens Herkunft und Lebensweg heißt es u. a. in Wikipedia: „Gaedchens war ein Sohn des Kaufmanns Otto Christian Gaedechens und einer spanischen Adligen. [Sophie D’Urbieta] Nach einer vierjährigen Ausbildung an der Hanseatischen Militärschule in Oldenburg diente er von 1840 bis 1850 als Offizier im Hamburgischen Contingent des Bundesheeres, zuletzt im Range eines Hauptmanns. Im Rahmen seiner militärischen Aufgaben war er wiederholt mit kartografischen Arbeiten betraut, so auch bei der Vermessung des Brandgebietes nach dem Hamburger Brand von 1842.

Nach seinem Ausscheiden aus dem Militär lebte Gaedechens, dessen Ehefrau Luise, (…) ein beträchtliches Vermögen in die Ehe eingebracht hatte, als Privatgelehrter in Hamburg und nahm dort zahlreiche politische Ehrenämter wahr.“ 1)

Gaedechens hatte 1845 im Alter von 27 Jahren die damals 23-jährige Paulina Luisa Wilhelmina von Sienen (1822-1902), Tochter des Syndicus Jacob Albrecht von Sienen, geheiratet. Durch diese Heirat wurde Gaedechens materiell in die Lage versetzt, im Alter von knapp 32 Jahren seinen Abschied vom Militär zu nehmen, um das Vermögen seiner Ehefrau, die es von ihrem Onkel Johann von Sienen geerbt hatte, zu verwalten. Das Paar bekam neun Kinder. Vier Kinder starben in ihren ersten Lebensjahren, zwei als junge Erwachsene.

Gaedechens war durch seinen Vater schon inspiriert worden, sich mit der Geschichte Hamburgs zu beschäftigen. So wurde er Mitglied des Vereins für Hamburgische Geschichte und 1842 Sekretär der topographisch-statistischen Sektion. Aber auch auf dem Gebiet des Gemeinwohls wurde Gaedechens aktiv. Hans Walden schreibt in seinem Portrait über Gaedechens dazu: „Als Adjunkt an der St. Michaeliskirche gehörte er ab 1850 der Erbgesessenen Bürgerschaft an,(…) Von 1850 bis 1857 nahm Gaedechens Aufgaben in der städtischen Gefängnisverwaltung wahr. (…) Er war zeitweise auch Provisor des Waisenhauses (1850-1854) und Militärkommissar (1851-54). Von 1857 bis 1862 betätigte er sich besonders im städtischen Gesundheitswesen.“ 2)
Gaedechens betätigte sich auch politisch; er war von 1859 bis 1892 in der Bürgerschaft tätig und ebenso auf wohltätigem Gebiet. Der vielfache Vater fungierte u. a. als Vorsteher der Niederländischen Armenkasse, als Mitverwalter einiger Familienstiftungen, als Provisor des Hiobshospitals. Auch war er beteiligt an der Gründung der Klosterschule, einer höheren Mädchenschule und noch vieles mehr.

Darüber hinaus beschäftigte er sich mit Numismatik und mit der historischen Topografie Hamburgs. Dazu Hans Walden: „Oft waren seinen Veröffentlichungen Abbildungen beigegeben, die auf eigenen Zeichnungen beruhten und vor allem frühere topografische Verhältnisse und nicht mehr vorhandene Gebäude vor Augen führen sollten. Aus seinem beruflichen Werdegang erklärlich, bildete Hamburgs Militärgeschichte einen Schwerpunkt seiner historischen Studien. (…) Ein anderer Schwerpunkt seiner Publikationen war die Geschichte von Hamburgs Wohlfahrtseinrichtungen und Stiftungen. (…) sein Hauptwerk ist die ‚Historische Topographie der Freien und Hansestadt Hamburg‘ (1889).“ 3)