Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Geerzkamp

Billstedt (1975): Franz Julius Heinrich Geerz (2.6.1816 Schleswig -13.3.1888 Berlin), Topograph, Kartograph


Franz Julius Heinrich Geerz war der Sohn von Elisabeth Maria Johanna Pocomandi und des Müllergesellen Hans Nicolay Julius Geerz.

Der alkoholkranke Vater starb, als Franz Julius Heinrich Geerz sieben Jahre alt war.

Bevor Franz Julius Heinrich Geerz Kartograph wurde, hatte er als Schreiber bei einem Advokaten in Kiel und als Gehilfe beim Kieler Correspondenzblatt gearbeitet und studierte dann ab 1842 in Kiel und Berlin Geographie und Staatswissenschaften. Sein Studium finanzierte er durch Tätigkeit in der Landvermessung. So wurde er 1842 Wegekondukteur der Herzogtümer und 1848 Oberquartiermeister in der schleswig-holsteinischen Armee
.„Nach der Auflösung der Armee kam er im März 1851 als Quartiermeister zum Holstein-Lauenburgischen Kontingent des deutschen Bundesheeres (X. Armeekorps). Im Februar 1852 erhielt G. die erbetene Entlassung, wurde im September auf Anregung General E. v. Bonins als ‚Hauptmann der Armee‘ in die preußische Armee aufgenommen und der Topographischen Abteilung des Generalstabs zugeteilt. Er führte 1855 die Schätzung der 30.000 Blätter umfassenden Scharnhorstschen Kartensammlung durch, die dann angekauft und zum Grundstock des Königlich Kartographischen Instituts wurde. 1861 folgte die Ernennung zum Major und Vorsteher der Graveur-Sektion der Topographischen Abteilung des Generalstabs. Im folgenden Jahr wurde er zur Erkundung dänischer Befestigungen kommandiert, (…). 1864 errichtete G. von Kiel aus einen gegen Dänemark gerichteten Kundschafterdienst,(…)“,1) schreibt Fritz Treichel in seiner Biografie über Franz Geerz.

Schließlich wurde Geerz in der Funktion eines Vermessungsdirigenten mit der topographischen Aufnahme der Elbherzogtümer betraut.

Geerz, der 1871 Ottilie Luise Helene Salomon (geboren 1850) geheiratet hatte, war zum Zeitpunkt der Hochzeit bereits in den militärischen Rang eines Oberstleutnants aufgestiegen. Zwei Jahre nach der Hochzeit wurde der kinderlose Geerz „Oberst und Chef der Topographischen Abteilung des Großen Generalstabs und im Januar 1875 Chef der neueingerichteten Kartographischen Abteilung der Landesaufnahme. 1878 erhielt er den Rang eines Brigadekommandeurs und wurde am 13. 6. 1882 als Generalmajor auf eigenes Ersuchen aus gesundheitlichen Gründen mit Pension zur Disposition gestellt.“2)

Geerz erstellte u. a. mehrere Übersichts- und Teilkarten von Schleswig-Holstein.