Halskebrücke
Billbrook (1970): Georg Johann Halske (30.7.1814 Hamburg – 18.3.1890 Berlin), Ingenieur, gründete mit Werner von Siemens die Firma Siemens und Halske.
Siehe auch: Halskestraße
Georg Johann Halske wurde in Hamburg als Sohn von Johanna Catharina Halske, geborene Hahn und des Zuckermaklers und späteren Zigarrenhändlers Johann Hinrich Halske geboren.
Ab seinem 11. Lebensjahr besuchte er ein Gymnasium in Berlin, wo Verwandte seiner Mutter, die aus einer Berliner Handwerkerfamilie stammte, lebten. Bereits im Alter von 14 Jahren verließ er die Schule, um eine Handwerkerausbildung zu beginnen. Diese absolvierte er in einem Maschinenbaubetrieb und bei einem Präzisionsmechaniker. Nachdem er Geselle geworden war, arbeitete er auch eine Zeitlang bei dem Mechaniker Adolph Repsold (siehe: Repsoldstraße) in Hamburg.
In der Neuen Deutschen Biografie heißt es zum weiteren Werdegang von Johann Georg Halske: „1844 machte er sich in Berlin, hauptsächlich für Institute der Universität arbeitend, selbständig und verband sich mit F. Bötticher zu einer kleinen Mechanikerfirma. Für den Physiologen Emil Du Bois-Reymond entwickelte und baute er elektromedizinische Geräte und besonders Schlitten-Induktoren.
1845 traf H. mit Werner Siemens zusammen, mit dem er zu den Gründungsmitgliedern der ‚Physikalischen Gesellschaft zu Berlin‘ zählte. Am 1.10.1847 gründeten beide die ‚Telegraphen-Bauanstalt von Siemens & Halske‘ in Berlin.“ 1)
Ein Jahr zuvor hatte der damals 32jährige Georg Johann Halske die damals 27jährige Maurertochter Henriette Friederike Schmidt (1819-1894) geheiratet. Das Paar bekam vier Kinder, und der Vater dieser Kinderschar baute ein sehr erfolgreiches Unternehmen auf. „(…). Das neuartige Unternehmen kam schnell zu Ansehen und Erfolgen durch das ideale Zusammenwirken des genialen Erfinders Siemens und des talentvollen Meisters H., der als Künstler wie als Mechaniker diesen Erfindungen Gestalt gab. Überdies waren die Zeitumstände dem jungen Unternehmen günstig; sie forderten schnelle Nachrichtenmittel. – Neben der Leitung der Werkstatt oblag H. noch die Detailausarbeitung der Siemensschen Konstruktionen, ihre Prüfung und Erprobung, ferner die Montageleitung, die Materialbeschaffung und der Geschäftsverkehr. (…). 1857 sah man sich bei den ständig wachsenden Aufträgen, namentlich aus England und Rußland, gezwungen, Serienarbeit und Akkordlohnsystem einzuführen, sehr zum Leidwesen des Individualisten H., der ein Feind der Massenfertigung war. Im Hinblick auf die ständige Ausweitung des Geschäftes, das sich nun auch großen, riskanten Seekabellegungen zuwandte, entschloß sich H. 1864, zunächst aus der Leitung der englischen Tochtergesellschaft, zum Jahresende 1867 auch aus der Berliner Stammfirma auszuscheiden. Er tat das in freundschaftlichem Einvernehmen mit Siemens, (…). Bei Einrichtung der Pensionskasse der Siemenswerke, 1872, stiftete H. 10 000 Taler.“ 2) Nach seinem Ausscheiden aus der Firma widmete sich Halske der Kommunalpolitik sowie der Verwaltung von Berlin. Er war von 1859 bis 1875 Stadtverordneter und von 1880 bis 1886 Stadtrat von Berlin. Außerdem engagierte er sich beim Auf- und Ausbau des Berliner Kunstgewerbemuseums. Halskes Sohn Albert (1852-1894) wurde 1879 Direktor der Firma Halske und Siemens.