Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Ansgarweg

Lokstedt (1962): Ansgar (801 Picardie – 3.2.865 Bremen), Erzbischof von Bremen und Hamburg.


Siehe auch: Nordalbingerweg
Siehe auch: Bei St. Ansgar
Siehe auch: St. Anscharplatz

Vor 1962 hieß die Straße Jägerweg. In der NS-Zeit sollte die Straße im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes in Slöterbloom umbenannt werden, da nun das bisherige Staatsgebiet Hamburg um benachbarte preußische Landkreise und kreisfreie Städte erweitert worden war und es dadurch zu Doppelungen bei Straßennamen gekommen war. Bedingt durch den Krieg kam es aber nicht mehr zu dieser Umbenennung und es blieb bis 1962 bei Slöterbloom. (vgl.: Staatsarchiv Hamburg 133-1 II, 26819/38 Geschäftsakten betr. Straßennamen B. Die große Umbenennung hamb. Straßen 1938-1946. Ergebnisse der Umbenennung in amtlichen Listen der alten und neuen Straßennamen vom Dez. 1938 und Dez. 1946)

Ansgar kam nach dem Tod seiner Mutter als Fünfjähriger ins Benediktinerkloster von Corbie an der Somme, „ein längst übliches Verfahren, das von den Eltern zugleich als Geschenk und Opfer für Gott gebracht war, dem Kind eine Ausbildung ermöglichte und zugleich einen sozialen Bezug zwischen Kloster und Familie herstellte,“ 1) schreibt der Historiker Hans-Werner Goertz und der Historiker Gerhard Theuerkauf äußert über Ansgars weiteres Leben: „Dort wurde er Mönch. (…) [Später wurde er] Leiter der Klosterschule [im Kloster Corvey] (…). In Hamburg richtete Kaiser Ludwig I. 831 wahrscheinlich ein Bistum ein und besetzte es mit Ansgar. Papst Gregor IV. bestätigte 831/32 diese Verfügungen und erteilte Ansgar die Missionsbefugnis für Nordelbien.“ 2)

Die Erklärung, warum sich Ansgar entschied, Mönch zu werden, sieht Hans-Werner Goertz in Ansgars Kindheit. Damals hatte er seine erste Vision. „In ihr erscheinen ihm als zentrale Figuren seine verstorbene Mutter und die heilige Maria. Sein Sterben hat Ansgar über mehrere Wochen hin auf einen Festtag der heiligen Maria angelegt: Purificatio Mariae, den 2. Februar. Nach der Frühmesse des folgenden Tages starb er.“ 1)

Am 3. Februar 1933 wurde in Dänemark die Ansgar-Bruderschaft (FSA) gegründet.

„Seit 1950 gibt es auch Ansgarianerinnen, die derselben Regel wie die Ansgarianer folgen und die also nicht franziskanisch sind, sondern einen dritten Zweig der Ansgarbruderschaft bilden. (…) Die Ansgarianer und Ansgarianerinnen tragen ein kleines Silberkreuz mit den Buchstaben FSA, die Franziskanerinnen ein kleines braunes Kreuz aus Holz. Sie haben auch eine schlichte braune Ordenskleidung, die sie jedoch nicht verpflichtet sind, immer zu tragen.“ 3)