Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Hastedtstraße

Harburg (1910): Wilhelm Hastedt (24.8.1835 Harburg – 12.9.1904 Harburg), Senator in Harburg, Brauereibesitzer, Bürgervorsteher, Kommerzienrat, preußischer Landtagsabgeordneter, Reichstagsabgeordneter.


Siehe auch: Hastedtplatz
Siehe auch: Hastedtweg

Wilhelm Hastedt entstammte einer erfolgreichen Harburger Unternehmerfamilie, deren männliche Vertreter sich auch kommunalpolitisch betätigten. Auch William Hastedt ging diesen Weg.

Hastedts politische Stationen: 1871 gewählt zum Bürgervorsteher; 1873 zum Senator gewählt und blieb im Amt bis zu seinem Tod im Jahr 1904; preußischer Landtagsabgeordneter von 1882 bis 1885; Mitglied des Reichstages von 1887 bis 1893, Mitglied des Kreisausschusses und Kreisdeputierter des Landkreises Harburg.

Beruflich betätigte sich Wilhelm Hastedt auch als Brauereibesitzer. Er hatte 1867 eine Brauerei gegründet. Auch sein Vater Wilhelm war als Braumeister in eigener Brauerei tätig gewesen.

1863 hatte William Hastedt die Kaufmannstochter Anna Elise Emilie Ottilie Pistel (17.12.1845 Magdeburg – 13.12.1906 Harburg) geheiratet. Das Paar bekam fünf Kinder.

„1887 kaufte er das Gut Wensin, um dort seine eigene Braugerste zu erzeugen; allerdings blieb der vorherige Besitzer, Johannes Schwerdtfeger, noch bis 1892 Pächter. Erst am 1. Mai 1892 übernahm Hastedt die Bewirtschaftung selbst. Das Gut ist heute noch im Besitz der Familie.“ 2)

Hastedt war auch auf wohltätigem Gebiet aktiv. Gemeinsam mit seiner Ehefrau stiftete er 1892 Glasmalereien für das neue Harburger Rathaus.

Drei Jahre nach Wilhelm Hastedts Tod und ein Jahr nachdem seine Frau verstorben war, wurde 1907 das „Hastedts Feierabendhaus“ Gazertstraße 60 eröffnet. Es war „aus Mitteln einer Hastedtschen Stiftung errichtet [worden]“ 3) Aus dem Nachlass von Friedrich Wilhelm Hastedt war dafür der Stadt Harburg „80.000 Mark zur Gründung eines Siechenhauses für alte gebrechliche Männer zur Verfügung gestellt [worden]. Das Gebäude sollte 1906 in unmittelbarer Nähe der städtischen Krankenanstalt errichtet werden. Das Feierabendhaus sollte 16 Zimmer für Pfleglinge enthalten, ferner eine Wohnung für einen verheirateten Verwalter, einen größeren Versammlungsraum sowie die notwendigen Nebenräume.“ 4)

„Das Gebäude wurde durch Bomben zerstört, jedoch das erhalten gebliebene Bronze-Doppelrelief des Stifter-Ehepaares Wilhelm und Elise Hastedt, (...) , an der Straßenfront des Grundstückes zur Erinnerung wieder angebracht.“ 5)