Hein-Köllisch-Platz
St. Pauli (1949): Heinrich Köllisch (19.9.1857 Hamburg -18.4.1901 Rom), Volkssänger.

Früher hieß der Platz Paulsplatz. (vgl.: Staatsarchiv Hamburg, Registratur Staatsarchiv AZ. 1521-1/5 Band 3-5: Straßennamen (neue Kartei), alphabetisch geordnet mit Hinweisen).
Hein Köllisch wurde auf St. Pauli „Am Paulsplatz“, dem späteren Hein-Köllisch-Platz, geboren. Sein Vater war ein Schuhcremefabrikant. In Wikipedia steht dazu: „Ursprünglich sollte er in die Fußstapfen seines Vaters treten, der ein aus Augsburg stammender Schuhmacher war und mit seiner selbst hergestellten Schuhwichse aus der Flasche bekannt wurde. Stattdessen erlernte er das Schlosserhandwerk und ging nach seiner Lehre als Wandergeselle durch Süddeutschland und die Schweiz auf Reisen. Nach dem Tode seines Vaters kam er allerdings nach Hamburg zurück und führte dessen Manufaktur weiter.“ 1)
Im Alter von 25 Jahren trat er zum ersten Mal mit selbstverfassten Couplets öffentlich auf der Reeperbahn auf. Ca. zwei Jahre zuvor hatte er 1890 „Marie Meyer geheiratet, die Tochter eines königlichen Musikmeisters, mit der er fünf Kinder hatte: Jonny, Ludolf, Minna, Heinz und Maria. Die Familie lebte in einer Terrasse zwischen Bartelsstraße und Schulterblatt.“ 2)
In der Datenbank „Hamburger Persönlichkeiten“ heißt es über Hein Köllisch: „Frack und Zylinder waren das Markenzeichen dieses großen Hamburger Originals. Als Humorist, Volkssänger und Liedtexter hat Hein Köllisch die plattdeutsche Sprache auf den Bühnen der Stadt salonfähig gemacht. Aufgewachsen auf St. Pauli, trat Köllisch zunächst in verschiedenen Theatern am Spielbudenplatz auf. Zwei Jahre nach seinem ersten Engagement ‚Im siebten Himmel‘ konnte er dort 1894 mit dem ‚Hein Köllisch Universum‘ sein eigenes Theater eröffnen. Neben selbstgeschriebenen plattdeutschen Parodien und Theaterstücken textete er seine Lieder zu populären Wiener Melodien. Aus seiner Feder stammen mehr als 150 Lieder, Parodien und Couplets wie ‚De Pingsttour‘, ‚Orgel kummt‘ und ‚De Reis´no Helgoland‘“. (…).“3)

Seine Enkelin Maria Munkel-Köllisch trat in seine Fußstapfen. Sie war Vortragskünstlerin und hatte auf ihre eigene Art mit ihren Chansons und ihren Conférences „die in der hamburgischen Folklore begründete Linie ihres Großvaters Hein Köllisch fortgesetzt und sich durch ihre unverwechselbaren Auftritte bei unzähligen Unterhaltungsveranstaltungen Freunde im gesamten norddeutschen Raum geschaffen“, heißt es in einem Nachruf auf Maria Munkel-Köllisch in der Zeitung „Die Welt“ vom 9.3.1970. Maria Munkel-Köllisch starb im Alter von 61 Jahre.