Hochestieg
Wellingsbüttel (1950): Prof. Dr. Richard Hoche (28.9.1834 Aschersleben – 30.3.1906 Hamburg), Direktor des Johanneums, Schulrat.
Siehe auch: Classenstieg und Classenweg
Vor 1950 hieß die Straße Lünkenstieg. Bereits in der NS-Zeit sollte die Straße im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes in Hochestieg umbenannt werden, da nun das bisherige Staatsgebiet Hamburg um benachbarte preußische Landkreise und kreisfreie Städte erweitert worden war und es dadurch zu Doppelungen bei Straßennamen kam. Bedingt durch den Krieg kam es nicht mehr zu dieser Umbenennung und es blieb bis 1950 bei Lünkenstieg. (vgl.: Staatsarchiv Hamburg 133-1 II, 26819/38 Geschäftsakten betr. Straßennamen B. Die große Umbenennung hamb. Straßen 1938-1946. Ergebnisse der Umbenennung in amtlichen Listen der alten und neuen Straßennamen vom Dez. 1938 und Dez. 1946)
Richard Hoche war der Sohn von Hermine Friederike Auguste Hoche, geborene Suffrian und des Gymnasiallehrers Eduard Gustav Adolf Hoche. Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte Hoche „von 1852 bis 1855 an der Berliner Universität Klassische Philologie und Geschichte. Nach dem Staatsexamen in Münster unterrichtete er ab dem 15. März 1855 am Gymnasium in Minden. 1856 wurde er in Leipzig promoviert. In den folgenden Jahren arbeitete er an verschiedenen Orten als Gymnasiallehrer (…).“ 1)
1859 heiratete der Lehrer Louise Helene Christine Wilms (ca.1834 Herford – 5.2.1895 Hamburg).
Als Hoche von 1863 bis 1870 in Wesel tätig war und dort zum Oberlehrer und 1867 zum Direktor des dortigen Gymnasiums befördert wurde, wurde er 1863 und 1865 Vater von zwei Kindern. Louise Helene Christine Hoche übernahm die Familienarbeit und durchwachte sicherlich so manche Nacht, in der die kleinen Kinder nicht schlafen konnten.
1870 zog die Familie nach Elberfeld, wo Hoche bis 1874 als Direktor des dortigen Gymnasiums tätig war.
Nachdem Hoche Ende 1873 im Alter von 39 Jahren von der Hamburger Oberschulbehörde zum Direktor des Johanneums gewählt worden war, zog die Familie von Elberfeld nach Hamburg.
Hoches Vorgänger war Johannes Classen (1805-1891 (siehe: Classenstieg und Classenweg) gewesen.
Unter Hoches Leitung wurde das Johanneum zu einem „Gymnasium nach preußischem Vorbild, womit er bei Lehrern und Eltern auf Widerstand stieß. Darüber hinaus förderte er Neu- und Umbauten der Schulgebäude und vermehrte und pflegte die von seinem Vorgänger Classen begründete Schulbibliothek. Seine Unterrichtstätigkeit schränkte er zugunsten seiner wissenschaftlichen Aktivitäten ein und hörte Ostern 1887 ganz zu unterrichten auf, als er mit der Aufsicht und Weiterentwicklung des gesamten Höheren Schulwesens in Hamburg betraut wurde. Nach zwölf Jahren intensiver Tätigkeit trat er am 1. Juli 1900 in den Ruhestand.“ 2)
Neben seiner Unterrichts- und Schulleitungstätigkeit verfügte Hoche noch über die Zeit, viele Publikationen und Aufsätze zu verfassen sowie Vorträge zu halten. Seine besondere Vorliebe galt der Geschichte des Johanneums. 3)