Karl-Arnold-Ring
Wilhelmsburg (1975): Karl Arnold (21.3.1901 Herrlishöfen – 29.6.1958 Düsseldorf), Gewerkschafter, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen.
Karl Arnold war gelernter Schumacher, studierte später Sozialwesen. „Durch das Studium für die Gewerkschaftsarbeit qualifiziert, zog er im Herbst 1921 nach Düsseldorf, um eine Funktionärsstelle beim Christlichen Lederarbeiter-Verband zu übernehmen. 1924 wurde er Leiter des Bezirkskartells Düsseldorf der Christlichen Gewerkschaften,“ 1) schreibt Michael A. Kather.
Verheiratet war er seit 1928 mit Liesel Joeres. Das Paar hatte 3 Kinder.
„Bis 1933 gehörte Arnold der Zentrumspartei an, auf deren Liste er 1929 zum Stadtverordneten gewählt wurde; er verlor das Mandat, als die Partei unter dem Druck der Regierung Hitler im Juli 1933 selbst ihre Existenz beendete. Schon zuvor durch die Auflösung der Christlichen Gewerkschaften stellungslos geworden, arbeitete Arnold zunächst als Angestellter im Katholischen Kirchensteueramt Düsseldorf.“ 1) Dann wurde er Anzeigenwerber bei einem Düsseldorfer Installationsbetrieb, später Teilhaber eines Heizungs- und Installationsunternehmens. Da diese Firma „Albig & Arnold“ in der Hauptsache für Kasernen, Krankenhäuser und Lazarette tätig war, wurde Arnold als Soldat nicht eingezogen.
Detlev Huwiel schreibt in seinem Porträt über Karl Arnolds über dessen politisches Agieren in der NS-Zeit: „Während der Diktatur der Nazis blieb Arnold politisch nicht untätig, sondern wirkte mit am Aufbau eines Infomationssystems im Untergrund. Mit Gleichgesinnten (…) nahm er an regimefeindlichen Gesprächskreisen teil und fädelte, wenn irgend möglich, neue Kontakte ein. Auf diese Weise entstand ein Netz, das jene auffing, die am Hitler-Regime zu verzweifeln drohten oder bereits nach Weichenstellungen für den Neuanfang suchten. In diesen keineswegs ungefährlichen Zirkeln, die aber nicht zum engeren Kreis des Widerstands gezählt werden sollten, reiften weitreichende Entschlüsse. Für viele Zentrumspolitiker stand damals fest, dass bei der Neugestaltung des Parteiwesens in Deutschland kein Platz mehr sein würde für eine konfessionelle Zersplitterung. Die Zeit schien überreif für eine einzige christliche Partei. Auch Richtungsgewerkschaften sollte es nicht mehr geben. Stattdessen sollte es eine einheitliche und schlagkräftige Organisation sein. (…).“ 2)
Doch dann wurde Arnold 1944 von der Gestapo verhaftet, wurde aber kruze Zeit später wieder aus dem Gefängnis entlassen.
Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus engagierte sich Arnold wieder politisch, um eine neue christliche Partei zu gründen. Ab 1945 gehörte Arnold zu den „Gründern der westdeutschen CDU und wurde im Juni 1947 erster gewählter (insgesamt zweiter) Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen. Er führte die Landesregierung fast neun Jahre, in denen große wirtschaftliche und politische Probleme zu lösen waren. Im Februar 1956 durch ein Misstrauensvotum der Landtagsmehrheit gestürzt, starb er plötzlich während des Wahlkampfes von 1958.“ 3)