Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Kennedybrücke

St. Georg (1963): John F. Kennedy (29.5.1917 Brookline, Massachusetts – 22.11.1963 Dallas, Texas), Präsident der USA.


Siehe auch: Martin-Luther-King-Platz (Als am 28.8.1963 der Marsch auf Washington für Arbeit und Frieden durchgeführt wurde, unterstützte Kennedy „die Aktion in einer Fernsehansprache. Amerika könne nicht wirklich frei sein, wenn es nicht alle seine Bürger seien, erklärte er zu diesem Anlass. Erleichtert, dass der Marsch friedlich geblieben war, und tief bewegt von Martin Luther Kings Rede I Have a Dream, empfing Kennedy noch am gleichen Tag die Führer der Bürgerrechtsbewegung im Oval Office.“1)

Diese Verkehrsfläche könnte auch nach John F. Kennedys Schwester Eunice Kennedy-Shriver (10.7.1921 Brookline, Massachusetts – 11.8.2009 Cape Cod) mitbenannt werden. Sie war die Gründerin der Special Olympics. Im Dezember 2024 wurde eine diesbezügliche Eingabe an die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte gestellt. Am 10.12.2024 und 14.1.2025 wurde die Eingabe im Cityausschuss beraten. Er stimmte der Mitbenennung zu. Nun muss noch die Senatskommission für die Vergabe von Verkehrsflächen darüber entscheiden. (Stand: Januar 2025).

Die studierte Soziologin war durch ihre ältere Schwester Rosemarie, die seit ihrer Geburt eine leichte geistige Behinderung hatte, sensibilisiert worden. Ihr gemeinsamer Vater Joseph Kennedy hatte Rosemary aus der Familie verbannt, denn er akzeptierte nur Menschen, die Leistung in seinem Sinne vollbrachten. Damit Rosemary nach des Vaters Vorstellungen entsprechend funktioniere, wurde sie operiert. Nach der missglückten Operation wurde sie in eine Einrichtung abgeschoben. Seinen anderen Kindern verbot der Vater, Rosemary zu besuchen. Nachdem der Familienpatriarch 1961 durch einen Herzinfarkt die Fähigkeit zu sprechen verloren hatte, holte Eunice Kennedy die mittlerweile mit dem Politiker Robert Sargent Shriver Jr. verheiratet war, ihre Schwester nach Hause zurück. Nun konnte der Vater nicht mehr widersprechen. Als dann viele Eltern von Kindern mit geistiger Behinderung Eunice Kennedy-Shriver Briefe schrieben, in denen sie sich darüber beschwerten, dass ihre Kinder nicht an den in den USA üblichen Sommercamps für Kinder teilnehmen durften, schritt sie empört ein und ließ in ihrem Garten ein Camp für Kinder mit und ohne geistige Behinderung einrichten. Eunice Kennedy-Shriver wollte, dass Menschen mit geistiger Behinderung an Allem teilhaben können. Aus diesen in ihrem Garten durchgeführten Camps entstanden die Special Olympics, eine vom olympischen Komitee anerkannte Sportbewegung für Menschen mit geistiger Behinderung. 1968 fand die erste Olympiade in Chicago statt. Heute sind über 5 Millionen Sportlerinnen und Sportler daran beteiligt. Eunice Kennedy-Shriver betonte in ihren Reden: „Die Zeiten der Aussonderung und Trennung sind vorüber.“ Und an die Sportlerinnen und Sportler gerichtet, sagte sie: „Das Recht auf jedem Platz zu spielen, Ihr habt es verdient.“

Eunice Kennedy-Shriver drängte auch ihre in der Politik stehenden Brüder, sich für die Rechte von Menschen mit Behinderung einzusetzen. Noch kurz vor seiner Ermordung unterzeichnete John F. Kennedy ein Gesetz, dass Reformen im Umgang und in der Betreuung mit Menschen mit Behinderung beinhaltete.

Für ihr Engagement erhielt Eunice Kennedy-Shriver zahlreiche Ehrungen, so zum Beispiel 1984 die Freiheitsmedaille, die höchste zivile Auszeichnung in den USA.

Die Mutter von fünf Kindern engagierte sich auch auf dem Gebiet der Kindervorsorge und Entwicklung. Nach ihr wurde das „Eunice Kennedy Shriver Nationales Institut für Kindergesundheit und menschliche Entwicklung (NICHD)“ benannt. Die Mission des Eunice Kennedy Shriver National Institute of Child Health and Human Development (NICHD) ist es, „Forschung und Ausbildung zu leiten, um die menschliche Entwicklung zu verstehen, die reproduktive Gesundheit zu verbessern, das Leben von Kindern und Jugendlichen zu verbessern und die Fähigkeiten für alle zu optimieren. Die Vision des Instituts ist: Gesunde Schwangerschaften. Gesunde Kinder. Gesundes und optimales Leben.“2)

Erst durch Eunice Kennedy-Shriver wurden ihre als Politiker agierenden Brüder darauf gestoßen, dass man (auch der Staat) sich dieses Themas annehmen muss.

Der Bruder: John F. Kennedy
John F. Kennedy, 35. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika in der Zeit von 1961 bis zu seiner Ermordung 1963 (Mitglied der Demokratischen Partei) soll im Folgenden hauptsächlich unter dem Aspekt seiner Frauenbeziehungen betrachtet werden.

In einem Artikel der Hamburger Morgenpost vom 27.10.2013 unter der Überschrift „Die 10 größten Fremdgänger aller Zeiten“ wird John F. Kennedy folgendermaßen charakterisiert: „Was hatte er für eine Ausstrahlung: ‚Geradezu unanständig‘ sei seine Wirkung auf weibliche Wähler, schrieb die ‚New York Times‘ über John F. Kennedy (1917-1963). Entweder wollten sie ihn bemuttern oder heiraten. Oder beides. Und dann waren da noch die callgirls, die er ins Weiße Haus kommen ließ. Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges waren seine Bettgeschichten eine Gefahr für die nationale Sicherheit, wie aus (…) verfügbaren Dokumenten des FBI hervorgeht. Ins Visier der Staatsschützer rückte zum Beispiel seine Affaire mit Judith Campbell, die mit Mafiosi verkehrte, mit Ellen Rometsch, die der Spionage verdächtigt und ausgewiesen wurde, und mit – natürlich- Marilyn Monroe.“

John F. Kennedy, Sohn von Joseph P. Kennedy, der als Börsenmakler reich geworden war, und Rose Kennedy, geborene Fitzgerald, entstammte einer amerikanisch-irischen Familie katholischen Glaubens. Der Vater, ein absoluter Patriarch, wollte dass sein ältester Sohn in die Politik gehe, doch dieser starb als Soldat während des Zweiten Weltkriegs. Nun blickte der Vater auf seinen zweitältesten Sohn John F. . Dazu äußerte dieser: „Es war wie eine Einberufung. Mein Vater wollte, dass der älteste Sohn in die Politik geht. ‚Wollte‘ ist nicht das richtige Wort – er verlangte es. (…) Aus meiner Familie war mein Bruder Joe die logische Wahl für eine politische Karriere, und wenn er gelebt hätte, so wäre ich weiterhin Schriftsteller geblieben. (…) Sollte ich sterben, würde mein Bruder Bob Senator werden wollen, und wenn ihm etwas zustoßen sollte, würde mein Bruder Teddy an unserer Stelle kandidieren.“3)

Seit seiner Kindheit litt John F. Kennedy an Krankheiten, so an Schwächeanfällen, Reizdarmsyndrom, Asthma. Die Ursache seiner Krankheiten wurde 1947 diagnostiziert: „Addison Krankheit, eine lebensgefährliche Unterfunktion der Nebennierenrinde, die durch Stress ausgelöst wird und sich in Schwäche und rascher Ermüdbarkeit, Gewichtsabnahme, Magen-Darm-Infektionen, gelblicher Pigmentierung der Haut, Abnahme der Immunabwehr, (…).“ 4) zeigt. Hinzu kam eine Wirbelsäule, die starke Schmerzen verursachte, was zur Medikamentenabhängigkeit bei John F. Kennedy führte.

Bereits während des Studiums der Politik, Geschichte, Volkswirtschaft, Englisch und Französisch an der Universität in Harvard genoss John F. Kennedy seine Anziehungskraft auf Frauen. „Seinem Freund Lem Billings schrieb er (…) ‚Ich werde jetzt hier Playboy genannt‘.“5) Das schmeichelte ihm sehr und war auch ganz im Sinne seines Vaters, der selbst – egal ob verheiratet oder nicht – stets viele Sexualbeziehungen zu Frauen hatte.

Mit 21 Jahren erbte John F. Kennedy „wie alle Kennedy-Kinder einen Treuhandfonds vom Vater (…),“ 6) wodurch er finanziell unabhängig wurde. Alan Posener schreibt in seiner John F. Kennedy Biographie: „Er hätte ein bequemes Leben als Playboy, Kunstmäzen oder Börsenspekulant führen und das mit seinen Gesundheitsproblemen rechtfertigen können. Doch wird ihm (…) das Leistungsethos des Vaters zur zweiten Natur (…).“ 7)

Nach Beendigung seines Studiums zog John F. Kennedy als Soldat in den Zweiten Weltkrieg. Wegen seiner Rückenprobleme bekam er einen Schreibtischjob beim Nachrichtendienst der Marine in Washington. Hier lernte er die verheiratete Inga Arvad kennen, eine dänische Journalistin und seine erste große Liebe, so Biograph Alan Posener. 8) Sie hatte 1935 Hitler kennen gelernt, „der sie als ‚vollkommenes Beispiel nordischer Schönheit‘ einlädt, über die Olympischen Spiele 1936 zu berichten. Arvad wiederum schreibt, Hitler sei ‚nicht böse, wie es Deutschlands Feinde darstellen‘“. 9) Inga Arvad wurde vom FBI überwacht, und so wurde die Affaire schnell publik und John F. Kennedy versetzt. Er fungierte nun als Kommandeur eines Torpedobootes.

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann John F. Kennedys politische Karriere. 1946 wurde er in den Kongress gewählt. Bei seinen Wahlkämpfen nutzte er gezielt seine Wirkung auf Frauen. Dazu Biograph Alan Posener: „Nach einer Rede vor ‚Gold Star Mothers‘, die einen Sohn im Krieg verloren haben, wird er ‚sofort von all diesen Müttern umringt, und (…) sie sagen: Der erinnert mich an meinen eigenen John oder Joie oder Pat, (…).“ 10). Und Alan Posener bemerkt weiter: „Für die Frauen werden ‚Teepartys mit den Kennedys‘ organisiert. (…) Die Gegner höhnen über die Vorstellung, dass ein Kandidat die Wählerinnen zu sich bittet, statt zu ihnen zu gehen. Als aber 1500 Frauen in ihren besten Kleidern erscheinen, um von den Kennedys mit einer Tasse Tee, einem Händedruck und einem Lächeln empfangen zu werden, verstummt der Hohn.“ 11)

Auch als Kennedy 1952 für den Senat kandidierte, wurden die Teepartys veranstaltet, auf denen der Sex-Appeal des Kandidaten John F. Kennedy gezielt eingesetzt wurde.

Doch für eine politische Karriere wurde es allmählich notwendig, dass John F. Kennedy heiratete. Dazu schreibt Alan Posener: „In Washington ist er wegen seiner vielen Affären als ‚der fröhliche Junggeselle im Senat‘ bekannt, was weder damals noch heute im prüden Amerika als eine Empfehlung für das Präsidentenamt gilt“. 12) Deshalb wurde eine Heirat umso dringlicher. 1951 hatte er „auf einer Dinnerparty die bereits verlobte, zwölf Jahre jüngere Journalistin Jacqueline Lee Bouvier [28.7.1929 Southhampton/Long Island – 19.5.1994 New York City] kennen [gelernt], die für den Washington Times-Herald arbeitete. (…).“ 13). Sie war standesgemäß und hatte an der Sorbonne und an der George Washington Universität ihren Studienabschluss in Kunstgeschichte gemacht. „Die Heirat, von der Presse als ‚Hochzeit des Jahres gefeiert‘ und im Life Magazine in einem ausführlichen Artikel thematisiert, war von Jacquelines Mutter aktiv gefördert worden, um die zusehends strapazierte finanzielle Situation ihrer Tochter zu verbessern. Die ersten Jahre ihrer Ehe lebten sie in einer mondänen Residenz in Georgetown, die – wie auch ihre Aufenthalte in der Sommerresidenz des Kennedy-Clans in Hyannis Port – stets die Aufmerksamkeit von Presse und Film auf sich zogen. Nach zwei Fehlgeburten brachte Jacqueline Kennedy am 27. November 1957 ihre erste Tochter, Caroline, zur Welt; am 25. November 1960 wurde John F. Kennedy geboren. Ein weiterer Sohn, Patrick Bouvier Kennedy, starb kurz nach seiner Geburt am 7. August 1963.“14)

Ganz wie sein Vater hatte auch John F. Kennedy in der Ehe zahlreiche Affären mit Frauen; den Ehefrauen wurden solche Abenteuer allerdings nicht zugestanden. Jaqueline Kennedy war das bewusst. „‘Alle Kennedy-Männer sind so‘, sagt sie einmal der Ehefrau von Edward Kennedy. ‚Du darfst dich davon nicht unterkriegen lassen, denn es ist nicht persönlich gemeint.‘ Und doch fällt es ihr schwer, es nicht persönlich zu nehmen. Lenn Billings bemerkt, wie sie ‚unter der Erniedrigung leidet, bei irgendwelchen Partys gestrandet zu sein, während Jack plötzlich mit einem hübschen Mädchen verschwindet‘.‘“ 15)

John F. Kennedy hatte Sexaffairen mit den unterschiedlichsten Frauen, so zum Beispiel mit Schauspielerinnen, Callgirls, Prostituierten, weiblichen Angestellten aus seinem Büro und anderen. Er äußerte einmal, dass er mindestens jeden dritten Tag Sex haben müsste. Sein starkes sexuelles Verlangen erklären viele Kennedy-Biografen mit der Einnahme bestimmter Medikamente, auf die Kennedy angewiesen war.

„Ende August 1956 starb Jacqueline fast an den Komplikationen einer Fehlgeburt, während Kennedy auf einer Yachtreise im Mittelmeer [mit hübschen jungen Frauen] weilte. Als er bei ihr eintraf, war sie zur Scheidung entschlossen, fühlte sich aber der Macht der Kennedy-Familie ausgeliefert.“ 16) Eine Ehescheidung hätte das politische Aus für John F. Kennedy bedeutet, deshalb soll Kennedys Vater seiner Schwiegertochter angeblich eine Million Dollar versprochen haben, wenn sie bei ihrem Ehemann bleiben würde. „Jacqueline kehrt in das gemeinsame Washingtoner Haus zurück, und als die Tochter Caroline am 27. November 1957 durch Kaiserschnitt zur Welt kommt, ist Kennedy an ihrer Seite.“ 17) Das bedeutete aber nicht, dass Kennedy fortan keine weiteren Affairen hatte: Durch seine Freundschaft zum Beispiel mit Frank Sinatra wurde Kennedy mit Frauen „versorgt“, unter ihnen auch die damals geschiedene Society Lady Judith Campbell Exner (11.1.1934 New York City – 24.9.1999 Duarte/Kalifornien), die Kennedy 1960 kennen lernte und mit der er zwei Jahre zusammen war. Sie war gleichzeitig auch die Freundin der Mafia-Bosse Sam Giancana und Jonny Roselli. „1988, in einem Interview der Zeitschrift People, gab Exner an, sie habe Giancana und John Roselli nur im Auftrag Kennedys getroffen und in den Jahren 1960 und 1961 für 18 Monate als Mittlerin zwischen Kennedy und der Mafia gedient. (…) 1997, sie war inzwischen unheilbar an Krebs erkrankt, korrigierte sie sich (…) und berichtete, sie habe des Öfteren Umschläge mit Geld für Kennedy transportiert, sie habe gewusst, dass es in den Dokumenten um die Ermordung Fidel Castros gehe. Außerdem sei sie von ihrer letzten Begegnung mit Kennedy schwanger gewesen und Giancana habe ihr bei der Abtreibung geholfen. Exners Aussagen bis zu ihren Memoiren wurden zwar häufig durch Kennedy-Mitarbeiter bestritten, sie sind aber gut durch viele offizielle Dokumente, wie Telefonmitschnitte durch das FBI, belegt. Für ihre späteren Korrekturen und Detaillierungen gibt es hingegen keine Belege und keine Zeugen,“18) heißt es in Wikipedia.

Gut zwei Wochen nach seiner Wahl zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika wurden John F. und Jacqueline Kennedy Eltern des am 25. November 1960 geborenen John jr.

„In der Öffentlichkeit wurde das Weiße Haus zu einem Medienereignis, denn die Kennedys waren seit Theodor und Edith Roosevelt wieder die erste Präsidentenfamilie, die mit Kleinkindern in das Anwesen einzog. Außerdem wurde Jacqueline Kennedy, die drittjüngste First Lady der amerikanischen Geschichte, als ideale Besetzung angesehen. Ihre modische Stilsicherheit und Gewandtheit in Französisch, Italienisch und Spanisch machte sie außer in Amerika vor allem in Europa so populär, dass Kennedy sie als einen wichtigen politischen Trumpf anerkannte. Als Jacqueline Kennedy sich die Beschaffung und Renovierung der historischen Inneneinrichtung des Weißen Hauses auf die Agenda setzte, sorgte sich der Präsident erst um eine Kostendebatte, aber das Projekt wurde in der Öffentlichkeit mit Begeisterung aufgenommen und fand Eingang auf das Titelbild des Life Magazine. (…). Dank ihrer Unterstützung gelang es Kennedy somit, das Weiße Haus auf der Bühne des Kalten Kriegs nicht nur mit politischer, sondern auch mit kultureller Bedeutung auszustatten.“19)

In dieser Zeit lernte Kennedy die Malerin Mary Eno Pinchot Meyer (14.10.1920 New York City – ermordet am 12.10.1964 Washington D.C.) kennen. Sie hatte vor ihrer Hochzeit 1945 mit dem Marine-Offizier Cord Meyer als Journalistin für die Nachrichtenagentur UOI und die Frauenzeitschrift Mademoiselle gearbeitet. Während ihrer Ehe betätigte sie sich als Malerin, was sie auch nach ihrer Scheidung 1958 beibehielt. Nach ihrer Scheidung lebte Mary Meyer mit ihren beiden Kindern in einem Stadtteil von Washington und kam über Freundschaften, die sie pflegte, öfter ins Weiße Haus. 1962 begannen John F. Kennedy und sie eine intime Beziehung miteinander. In Wikipedia steht dazu: „Mary Meyer hatte großen Einfluss auf Kennedy und brachte ihn sogar dazu, Drogen zu nehmen, darunter Marihuana und LSD. (…)

Mary Meyer, die selbst politisch interessiert war, diskutierte mit Kennedy auch über seine Entspannungspolitik, die sie unterstützte. (…) Kennedys Assistent Kenneth O‘Donnell bemerkte gegenüber dem Journalisten Leo Damore, dass Mary Meyer im April 1962, als es um die Frage eines nuklearen Teststopps ging, Kennedy darin bekräftigte, sich nicht ‚auf einen ‚pissing contest‘ mit den Russen einzulassen.‘

Am 12. Oktober 1964, elf Monate nach dem Attentat auf John F. Kennedy, fiel sie selbst einem Attentat zum Opfer und wurde während eines Spaziergangs (…) aus unmittelbarer Nähe mit zwei Schüssen ermordet, (…).“20)
Kennedy soll rund 60 Geliebte gehabt haben, unter ihnen auch die Schauspielerin Marilyn Monroe, die dem Präsidenten auf einer Feier zu seinem 45. Geburtstag in einem hautengen, fast durchsichtigen Kleid ein Geburtstagsständchen ins Mikrophon hauchte.

Eine außereheliche Beziehung pflegte John F. Kennedy 1963 auch mit Ellen Rometsch (9.9.1936 Kleinitz, Niederschlesien], die mit ihren Eltern gegen Ende des Zweiten Weltkriegs von Niederschlesien in die sowjetisch besetzte Zone geflohen war und dort später als Stenotypistin bei der SED-Kreisverwaltung gearbeitet hatte, dann aber mit ihren Eltern 1955 in die Bundesrepublik Deutschland floh und dort einen Soldaten heiratete, der 1961 zum German Logistic Office in Washington abkommandiert wurde und seine Ehefrau und das gemeinsame Kind mitnahm. In Washington modelte Ellen Rometsch als Fotomodel und später als Hostess. Über Vermittlung von Bobby Baker (Sekretär der demokratischen Senatsfraktion) lernte sie im Sommer 1963 Kennedy kennen. „Das FBI bemerkte die Beziehung zwischen Kennedy und Rometsch; Agenten verhörten Rometsch am 3. Juli 1963 in Arlington, weil sie befürchteten, dass ihre Herkunft aus Ostdeutschland eine Sicherheitsbedrohung sei. Der Verdacht, sie sei eine ostdeutsche Spionin, ließ sich allerdings nicht erhärten. (…) Am 21. August 1963 wurde Ellen Rometsch auf Veranlassung des Justizministers Robert F. Kennedy in die Bundesrepublik ausgewiesen.“ 21)

Eines von Kennedys Hauptzielen war das Zurückdrängen des kommunistischen Einflusses, so zum Beispiel mit der Strategie des Friedens, einer Friedenspolitik, bei der es nicht um Abrüstung ging, sondern um massive Aufrüstung. „Denn nur wenn die Stärke unserer Waffen über jeden Zweifel erhaben ist, können wir ganz sicher ausschließen, dass sie jemals angewendet werden,“ 22) zitiert Alan Posener John F. Kennedy und fährt fort: „Ein Großer Präsident zu sein heißt für Kennedy, den Kommunismus nicht nur einzudämmen, sondern vor allem in der Dritten Welt zurückzudrängen.“ 23) In den 1036 Tagen seiner Präsidentschaft war die Welt noch nie „so nahe an den Abgrund des Atomkriegs geraten wie in den Krisen um Berlin und Kuba (…).“ 24)

Während John F. Kennedy sich der Politik und seinen vielen intimen Beziehungen zu Frauen widmete, erfüllte Jacqueline Kennedy mit Bravour ihre Aufgabe als First Lady. Wegen der zahlreichen Affairen ihres Mannes, die sie zwar akzeptierte, aber unter denen sie dennoch litt, suchte sie Hilfe bei einem Vertrauten, der von Beruf Kardiologe war. Dazu schreibt Kennedy Biografie Alan Posener u. a.: „Zwei Jahre lang, beginnend im Frühling 1961, ruft die First Lady den Arzt regelmäßig an, im Schnitt zweimal die Woche (…). Schließlich gesteht Jacqueline, dass der Sex mit ihrem Mann unbefriedigend ist: ‚Er macht zu schnell und schläft gleich ein.‘ (…) Der Arzt (…) ermuntert sie, mit ihrem Mann über ihre Bedürfnisse zu reden, was sie tut. Der verunsicherte Präsident nennt Jacqueline fortan unter Freunden das Sexsymbol.“25)

Nach der Ermordung John F. Kennedys zog Jacqueline Kennedy nach New York City. 1968 heiratete sie den griechischen Reeder Aristoteles Onassis. Nach dessen Tod 1975 arbeitete sie in New York als Lektorin und war von 1980 bis zu ihrem Tod 1994 mit dem Industriellen und Diamantenhändler Maurice Tempelsman liiert. Bestattet wurde sie neben ihrem ersten Ehemann John F. Kennedy.