Königstraße
Altona-Altstadt (1864): vermutlich nach König Friedrich III. von Dänemark (18.3.1609 Haderslev – 9.2.1670 Kopenhagen).
Siehe auch: Königsreihe, nach Christian IV., dem Vater von Friedrich III.
In der NS-Zeit wurde die Straße 1937 umbenannt in Hinrich-Lohse-Straße und nach der Befreiung vom Nationalsozialismus 1945 rückbenannt in Königstraße. (vgl.: Staatsarchiv Hamburg, Registratur Staatsarchiv AZ. 1521-1/5 Band 3-5: Straßennamen (neue Kartei), alphabetisch geordnet mit Hinweisen).
König Friedrich III. amtierte als König von Dänemark und Norwegen von 1648 bis 1670.
1648 verlieh er Altona das Stadtrecht. Er gab Altona viele Privilegien. Wie zum Beispiel eine eigene Verwaltung und Justizwesen. Es gab Zunft- und Gewerbefreiheit, ebenso Religionsfreiheit. Dazu schreibt Holmer Stahncke: „Vieh- und Krammärkte sollten abgehalten, der Hafen mit einem Anleger mit Kran und Waage ausgebaut werden. Altona erhielt das Stapelrecht, und gleichzeitig sollte der Handel auf der Elbe und im dänischen Königreich nicht durch Zölle eingeschränkt werden – das wohl wichtigste Privileg. Denn damit war Altona die erste Stadt in Nordeuropa, in der auf ein- und ausgehende Frachten keine Zölle anfielen. Hamburg erhob weiterhin Zölle.“ 1)
Friedrich III. war der Sohn von Christian IV. von Dänemark und Norwegen und Anna Katharina von Brandenburg. Während Friedrichs Vater mit Friedrichs Mutter verheiratet war, hatte er eine Liebesbeziehung mit Kirsten Matsdatter, der Tochter des Kopenhagener Bürgermeisters. (siehe: Königsreihe)
Als Friedrichs Mutter im Alter von 37 Jahren starb, war er drei Jahre alt. In den Jahren zuvor hatte seine Mutter zwischen 1599 und 1611 sechs Kinder geboren.
Nach dem Tod seines Vaters Christian IV. wurde Friedrich III. dessen Nachfolger.
Bei seinen politischen Geschäften spielte Friedrichs III. Ehefrau eine Rolle mit. 1643 hatte der damals 34-jährige Friedrich III. die damals 15-jährige Sophie Amalie von Braunschweig-Carlenberg (24.3.1628 Schloss Herzberg – 20.2.1685 Kopenhagen) geheiratet. Das Paar bekam acht Kinder, geboren: 1646, 1647, 1649, 1650, 1651, 1653, 1656, 1657.
Vor seiner Heirat war Friedrich mit der bürgerlichen Margrethe Pape (1620-1684) liiert gewesen. Aus dieser Beziehung stammte der uneheliche Sohn Ulrich Friedrich Graf von Güldenlöwe-Laurvig (1638-1704). Margrethe Pape wurde später von Christian V. zur Baronesse von Löwendal erhoben.
Friedrichs Ehefrau Sophie Amalie besaß politischen Einfluss. So hatte sie z. B. Anteil an der Einführung der absoluten Monarchie (Absolutismus) in Dänemark. Auch „spielte [sie] eine aktive Rolle im Machtkampf mit Corfitz Ulfeldt und dessen Frau Leonora Christina Ulfeldt [8.7.1621 Schloss Frederiksborg – 16.3.1698 Maribo/Insel Laaland], einer Tochter von Kirsten Munk“2) (siehe zu ihr unter: Königsreihe), die eine morganatische Ehe mit Sophie Amalies Schwiegervater dem König Christian IV. von Dänemark und Norwegen geführt hatte. Damit war Leonora Christina eine Stiefschwester des Gatten von Sophie Amalie, dem damals amtierenden König von Dänemark und Norwegen Friedrich III.
Leonora Christina Ulfeldt trug den Titel einer Gräfin von Schleswig-Holstein und war in Skandinavien als Schriftstellerin bekannt. „Wegen ihrer Mitwisserschaft bzw. ihrer angeblichen Beteiligung an landesverräterischen Intrigen ihres Ehemannes, des Reichsgrafen und Reichshofmeisters Corfitz Ulfeldt, war sie auf Veranlassung der dänischen Königin Sophia Amalie fast 22 Jahre (1663–1685) als politische Gefangene inhaftiert. Während dieser Zeit begann sie mit der Verfassung ihrer Autobiografie Jammers Minde (‚Erinnerung an das Elend‘, ‚Leidensgedächtnis‘), die ihre entbehrungsreiche Gefangenschaft darstellt. Hervorstechende Züge der erschütternden Gefängnismemoiren sind die realistische Beschreibung ihres Kerkerlebens und ihre Selbstdarstellung als stolze, treue und unbeugsame Frau, die nach einer Krise ihren Glauben an Gottes Gnade findet und in diesem Bewusstsein ihr langes Gefängnisleben geduldig und mit gewissem Humor erträgt. Jammers Minde gilt als das bedeutendste Prosawerk der dänischen Literatur des 17. Jahrhunderts. Außerdem schrieb Leonora Christina eine zweite Autobiografie, die wegen der verwendeten französischen Sprache als Den franske selvbiografi bezeichnet wird und die ihr Leben von der Kindheit bis zur Haftzeit beschreibt. Zudem betätigte sie sich als Kunststickerin, Schnitzerin, Übersetzerin, Bildhauerin und Malerin.“ 3)
Sophia Amalie wurde im Alter von 42 Jahren Witwe. Als Witwe lebte sie auf ihrem Lustschloss Amalienborg.