Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Krüsistraße

Barmbek-Nord (1966): Hermann Krüsi (28.2.1775 Gais – 25.7.1844 Gais); Mitarbeiter des Pädagogen Pestalozzi.


Vor der Benennung war die Verkehrsfläche ein Teil der Pestalozzistraße.

Siehe auch: Pestalozzistraße

Hermann Krüsi war ein Sohn von Elisabeth Krüse, geborene Scheuss und des Bauern und Webers Herman Krüsi.
Emanuel Dejung schreibt in der Neuen Deutschen Biographie über den beruflichen Werdegang von Krüsi: „Als Sohn einfacher Eltern wurde K. schon 1794 Lehrer. Er kam auf Veranlassung von Pfarrer Rudolf Steinmüller, einem späteren Gegner Pestalozzis [siehe: Pestalozzistraße], im Jan. 1800 mit 26 Flüchtlingskindern nach Burgdorf (Kt. Bern). Dort wurde er der erste Gehilfe Pestalozzis. In seiner 16jährigen Tätigkeit in Burgdorf, Münchenbuchsee und Yverdon war er Lehrer für Sprachfächer, daneben Sekretär des Leiters, auch Buchhalter, seit 1806 zeitweise Leiter des neuen Töchterinstituts, Mitverfasser von Pestalozzis ‚Buch der Mütter‘ und ‚ABC der Anschauung, Maßverhältnisse‘ (1803). 1807-10 unternahm er Reisen nach Süddeutschland und nach Mülhausen (Elsaß), um Pestalozzi-Freunde und -Anstalten zu besuchen.“ 1)

Am Töchterinstitut hatte Krüsi seine spätere Ehefrau Katharina Egger (1790–1848) kennen gelernt. 1812 heiratete das Paar und bekam im Laufe der nächsten Jahre zehn Kinder.

„1816 zog er sich aus Pestalozzis Institut, gekränkt durch die wirtschaftlichen Sanierungsmaßnahmen Jos. Schmids, zurück, gab zunächst Privatunterricht in Yverdon und gründete 1818 eine eigene Knabenanstalt.“ 2)

1822 wurde Krüsi Leiter der zwei Jahre zuvor gegründeten Kantonschule in Trogen.

1833 avancierte er zum Direktor des von ihm gegründeten Lehrerseminars des Kantons Appenzell A. Rh. in Gais.
Emanuel Dejung hebt die Verdienste Krüsis wie folgt hervor: „K.s besondere Verdienste um Pestalozzis Werk bestanden in einer selbstlosen, langjährigen Hilfe als gewissenhafter Sekretär, der die Genialität seines Meisters voll anerkannte, wie auch als Erzieher der jüngeren Knaben, in deren Dienst sich seine gemüthafte Art am besten entfalten konnte. Daneben betätigte er sich als Schriftsteller in der Ausarbeitung pädagogischer Anregungen von Pestalozzi. Seinem Heimatkanton Appenzell A. Rh. leistete er wertvolle Dienste als Lehrer in neuen Bildungsanstalten.“ 3)

Die Künstlerin Sophie Taeubner-Arp (9.1.1889 Davos-Platz – 14.1.1943 Zürich, Unfalltod)) ist eine Urenkelin von Hermann Krüsi. Sie gilt als Pionierin der Abstraktion.

2020 zeigte das MoMA in New York eine Ausstellung über sie. Ursprünglich sollte es eine gemeinsame Ausstellung von Sophie Taeubner-Arp mit ihrem Mann Hans Arp sein. Doch es wurde eine Einzelausstellung. Sophie Taeubner-Arp war Lehrerin der Kunstgewerbeschule Zürich, „Textilgestalterin, Tänzerin, Dadaistin, Grafikerin, Malerin, Möbeldesignerin, Innenarchitektin und Szenografin“. 4)