Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Auguste-Schmidt-Weg

Bergedorf, seit 1987, benannt nach Auguste Schmidt (3.8.1833 Breslau - 10.6.1902 Leipzig), Deutsche Frauenrechtlerin. Mitbegründerin des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins. Motivgruppe: Verdiente Frauen


Siehe auch: Luise-Otto-Peters-Weg, Helene-Lange-Straße

Tochter eines Hauptmanns der Artillerie. Ausbildung als Lehrerin. Im Alter von 28 Jahren Leiterin einer privaten höheren Mädchenschule in Leipzig, danach Leiterin des Erziehungsinstituts von Ottilie von Steyber. Hier wurde sie u. a. auch Lehrerin von Clara Zetkin. Zusammen mit Luise Otto-Peters (siehe: Luise-Otto-Peters-Weg) und Henriette Goldschmidt gründete sie 1865 den Leipziger Frauenbildungsverein. Auf der ersten deutschen Frauenkonferenz, die 1865 in Leipzig stattfand, rief Auguste Schmidt gemeinsam mit Luise-Otto-Peters und Marie Loeper-Housselle den Allgemeinen Deutschen Frauenverein ins Leben. In ihrer Rede auf der Gründungsveranstaltung des ADF sagte Auguste Schmidt, die „Frauenbewegung müsse weniger den Widerstand egoistischer Männer als vielmehr die Teilnahmslosigkeit von Frauen fürchten, die sich in dem Zustand ewiger Kindheit und Unterordnung glücklich und zufrieden fühlten.“ 1)

1869 war Auguste Schmidt Mitbegründerin des Vereins deutscher Lehrerinnen und Erzieherinnen und 1890 zusammen mit Helene Lange (siehe: Helene-Lange-Straße) des Allgemeinen Deutschen Lehrerinnenvereins. Von 1866 bis 1895 gab sie zusammen mit Luise Otto-Peters die Vereinszeitschrift des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins „Neue Bahnen“ heraus, danach fungierte sie als alleinige Herausgeberin dieser Zeitschrift.

Von 1894 bis 1899 saß sie dem die bürgerliche Frauenbewegung vertretenen Bund Deutscher Frauenvereine vor.

Charakterisiert wird Auguste Schmidt als diejenige, die stets die „rechte Hand“ anderer Aktivistinnen war, weil diese mehr das Licht liebten. Auguste Schmidt hingegen war die Unauffälligere, jedoch stets unentbehrlich. 2)

Auguste Schmidt setzte sich besonders für die freie Berufswahl von Frauen aus allen sozialen Schichten ein und nahm sich neben ihren vielfältigen Vereinsaktivitäten noch die Zeit, Novellen zu schreiben, so die von „Tausendschönchen und Veilchen“ (1868) und 1895 die Erzählung „Aus schwerer Zeit“.