Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Lamp'lweg

Altona-Altstadt (1965): Walther Lamp’l (10.5.1891 Hamburg -4.1.1933 Altona), Kommandant von Groß-Hamburg, Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft, Senator in Altona.


Vorher ein Teil der Schillerstraße in Altona in der Nähe des Altonaer Bahnhofes.

Julius Heinrich Walther Lamp’l war der Sohn von Agnes Helene Lamp’l, geborene Klingberg und des Töpfers Franz Paul Julius Lamp’l. 1).

Da er sehr gute schulische Leistungen zeigte, bekam er eine „Freistelle“ auf dem Gymnasium, so dass seine Eltern kein Schulgeld zahlen mussten, was sie wohl auch nicht hätten aufbringen können. 1910 machte Walther Lamp‘ l Abitur. Er wollte gern Jura studieren. Doch dazu fehlten die finanziellen Mittel und so ging er zunächst nach Mexiko, um dort als Hauslehrer in einer deutschen Kaufmannsfamilie zu arbeiten.

Ernst Willi Hansen schreibt dazu: „Dort geriet er in die Wirren des Bürgerkrieges und kämpfte zuletzt in der mexikanischen Armee gegen die Rebellen. Nach einer Erkrankung kehrte er Ende 1912 völlig mittellos nach Deutschland zurück.“ 2) Dennoch begann er in Berlin Jura zu studieren.

Gleich zu Beginn des Ersten Weltkriegs meldete er sich freiwillig zur Armee, wo es ihn zu den Fliegern hinzog. Doch während der Pilotenausbildung verunglückte er, kam in ein Lazarett und erlebte dort die Novemberrevolution von 1918. „Als Delegierter seines Lazaretts wurde er zum Mitglied des Soldatenrats gewählt und schloss sich der SPD an. Im Dezember 1918 wurde er zum Vorsitzenden des Groß-Hamburger Soldatenrats.“3)

Lamp’l gehörte zum gemäßigten Flügel der deutschen Rätebewegung. Dies, so Ernst Willi Hansen: „brachte ihn in Hamburg in scharfen Gegensatz zum Vorsitzenden des Arbeiter- und Soldatenrates, Heinrich Laufenberg, zu dessen wichtigsten Gegenspieler sich Lamp’l Anfang 1919 als Vorsitzender des Soldatenrates entwickelte.

In Wikipedia heißt es über Lamp‘lls weitere politische Karriere: „Nachdem die Räte an Macht verloren, wurde Lamp’l im März 1919 von der Reichsregierung zum Kommandanten von Groß-Hamburg, daran anschließend im August 1919 zum Reichskommissar für Groß-Hamburg ernannt, ein Amt, das er bis November 1919 innehatte.“4)
In dieser Zeit hatte Walther Lamp‘L im August 1919 Hermine Emma Brandt (geboren 21.9.1897 Hamburg) gehreitratet.5)

In seiner Funktion als Reichskommissar für Groß-Hamburg: „verantwortete er den Einsatz des politisch rechts stehenden Freikorps Bahrenfeld gegen die Hamburger Zivilbevölkerung im Rahmen der Hamburger Sülzeunruhen. Im März 1919 wurde er für die SPD in die Hamburgische Bürgerschaft gewählt, der er bis 1921 angehörte. Im selben Jahr beendete er auch sein Studium in Hamburg erfolgreich mit einer Promotion.

Von August 1921 bis zu seinem Tode war Lamp’l besoldeter Magistratsrat der Stadt Altona. Er gehörte dort (…) zu den einflussreichsten Senatoren. Er vertrat ab 1921 das Fachgebiet Polizei, seit 1923 zusätzlich die Bereiche Hafen und Arbeitsbehörde. Von 1925 bis 1933 war Lamp’l Mitglied im Provinziallandtag der preußischen Provinz Schleswig-Holstein.“ 6)