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Lenzweg

Lokstedt (1953): Prof. Dr. Harald Ottmar Lenz (27.2.1798 Schnepfenthal – 13.1.1870 Schnepfenthal), Zoologe.


Harald Othmar Lenz war der Sohn von Magdalena Lenz, geborene Salzmann und des Lehrers Christian Ludwig Lenz. Sein Großvater mütterlicherseits war Christian Gotthilf Salzmann, der die Erziehungsanstalt Schnepfenthal gegründet hatte.

Auch Harald Othmar Lenz besuchte diese Anstalt und ab 1812 das Gymnasium in Weimar, an dem sein Vater Direktor war.

1816 begann Harald Othmar Lenz die Universität Göttingen zu besuchen, um – wie sein Vater – Philologe zu werden; ab 1818 besuchte er die Universität Leipzig und machte 1820 in Berlin das Oberlehrerexamen. Danach promovierte er in Halle.

Schon während des Studiums hatte er seine Vorliebe für Naturgeschichte entdeckt und Vorlesungen in Naturwissenschaft und Zoologie besucht.

Nach seiner Promotion wurde er als Lehrer am Gymnasium in Thorn tätig. Neben Latein und Griechisch unterrichtete er Naturgeschichte. Nach einem kurzen Intermezzo 1823 am Gymnasium Marienwerder kehrte er 1824 nach Schnepfenthal zurück und unterrichtete an der dortigen Erziehungsanstalt zuerst noch Griechisch und Latein, später nur noch Naturgeschichte und Technologie.

Mit 41 Jahren heiratete er 1839 die 16 Jahre jüngere Lehrerstochter Charlotte Girtanner (1814–1895). Das Paar bekam vier Kinder.

„Als Naturforscher hat Lenz die Wissenschaft durch viele, mit großer Sorgfalt und Ausdauer durchgeführte Beobachtungen, namentlich über die Lebensweise der einheimischen Tiere sowie über die Verbreitung der Pilze, bereichert. Als Schriftsteller zeichnet sich Lenz durch die Lebendigkeit der Schilderungen und Anschaulichkeit der Darstellungsweise aus; die Erzählung der von ihm veranstalteten Tierkämpfe, die Erzählungen über seine Hunde, Katzen usw. sind herausragende Leistungen auf diesem Gebiet. In seinen Schriften tritt überall das praktische Interesse in den Vordergrund,“ 1) heißt es in Wikipedia.

Lenz betätigte sich auch als Sachbuchautor. So verfasste er eine Naturgeschichte der Säugetiere. „Um den Folgen einer Hungersnot, welche die Bewohner des Thüringerwalds 1828–29 bedrohte, zu begegnen, empfahl Lenz in seinem Werk Die nützlichen und schädlichen Schwämme (Gotha 1831; 7. Aufl., bearbeitet von O. Wünsche, Gotha 1890) seinen Landsleuten die essbaren Pilze.“ 2)

Ein Faible hatte er auch für Schlangen, besonders für Kreuzottern.

„Das bekannteste Werk von Lenz ist seine Gemeinnützige Naturgeschichte (5 Bde., Gotha 1834–39; 6. Aufl., bearbeitet von O. Burbach, 1884–91), welches Werk wegen der Lebendigkeit seiner Schilderungen, der Anmut seiner Erzählungen, der steten Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse des praktischen Lebens weite Verbreitung fand. Seine darin enthaltenen Notizen über Verhalten, Nutzen und Schaden von Tieren dienten Alfred Brehm [siehe: Brehmweg] als Quelle für sein Tierleben.“ 3)

Lenz verfasste auch die Bücher „Botanik der alten Griechen und Römer“ sowie „Zoologie der alten Griechen und Römer“.