Lewetzauweg
Niendorf (1948): Albert Philipp von Lewetzau (27.4./oder 22.1.1744 Torbenfeldt -14.9.1817 Pinneberg), Landdrost in Pinneberg.
Vor 1948 hieß die Straße Fichteweg. Bereits in der NS-Zeit sollte die Straße im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes in Lewetzauweg umbenannt werden, da nun das bisherige Staatsgebiet Hamburg um benachbarte preußische Landkreise und kreisfreie Städte erweitert worden war, und es dadurch zu Doppelungen bei Straßennamen kam. Bedingt durch den Krieg kam es nicht mehr zu dieser Umbenennung und es blieb bis 1948 bei Fichteweg. (vgl.: Staatsarchiv Hamburg 133-1 II, 26819/38 Geschäftsakten betr. Straßennamen B. Die große Umbenennung hamb. Straßen 1938-1946. Ergebnisse der Umbenennung in amtlichen Listen der alten und neuen Straßennamen vom Dez. 1938 und Dez. 1946)
Der deutsch-dänischer Verwaltungsjurist und Diplomat „entstammte dem dänischen Zweig des ursprünglich mecklenburgischen Adelsgeschlechts Levetzow/Levetzau. Er war ein Sohn des Geheimrats Hans Frederik Levetzau (1711–1763) und dessen Frau Sophie, geb. von Eynden (1718–1795). (…).“ 1)
Albert Philipp von Lewetzau studierte ab 1759 an der Universität Kopenhagen Rechtswissenschaften. Gleichzeitig wurde er Kammerjunker von Königin Juliane Marie von Braunschweig-Wolfenbüttel-Bevern (4.9.1729 Wolfenbüttel – 10.10.1796 auf Schloss Fredensborg), von 1752 bis 1766 Königin von Dänemark und Norwegen und zweite Ehefrau König Friedrichs V.
„1763 wurde er Sekretär in der Dänischen Kanzlei und 1765 Auskultant beim Højesteret. 1766 kam er als Assessor zurück an die Dänische Kanzlei.
1767 wechselte er in den diplomatischen Dienst und ging als Attaché an die Gesandtschaft in Paris. 1769 kam er nach Dänemark zurück und wurde wieder Kammerjunker bei der nunmehrigen Königinwitwe Juliane Marie. Er erhielt einen Sitz im Højesteret und 1771/72 die Ernennung zum Kammerherrn.“2)
In dieser Zeit heiratete er 1771 standesgemäß die Oberhofmarschalltochter Juliane Marie Frederikke Louise Moltke (25.10.1751-18.11.1773).
Ein Jahr nach der Hochzeit war Albert Philipp von Lewetzau in eine heikle Mission verwickelt. Er sollte 1772 „einer der Richter im Fall der Königin Caroline Mathilde werden, konnte sich aber aus Krankheitsgründen entschuldigen“. 3)
Caroline Mathilde von Hannover (11.7. / 22.7.1751 London-10.5.1775 Celle), von 1766 bis 1772 Ehefrau von Christian VII., wurde Anfang 1772 „wegen ihrer Affäre mit dem Leibarzt Johann Friedrich Struensee [siehe: Struenseestraße] geschieden und nach Celle verbannt, wo sie von ihren Kindern getrennt bis zu ihrem frühen Tod lebte.“ 4)
Albert Philipp von Lewetzau wurde noch im selben Jahr „als Stiftsamtmann nach Bergen(Norwegen) versetzt (…).“ 5) Dort starb 1773 seine damals 22 Jahre alte Ehefrau.
Zwei Jahre nach dem Tod seiner Frau heiratete der damals 31-Jährige 1775 die damals 20-jährige Christiane Frederikke Komtesse Wedell-Wedellsborg (1755-11.10.1821). 6)
Im Jahr der Hochzeit ging Albert Philipp von Lewetzau mit seiner Ehefrau nach Akershus, wo er als Stiftsamtmann tätig wurde. „Hier wurde er auch Zolldirektor. Seine Amtszeit war geprägt von zahlreichen Konflikten, und ein Unterschlagungsfall des Holzhändlers und Zollkassieres Jacob Juel führte 1784 zu einem Skandal und zu Levetzaus Abberufung.“ 7)
In der Zwischenzeit hatte von Lewetzau mit seiner Ehefrau fünf Kinder bekommen (geboren: 1777, 1778, 1779, 1780, 1782). 8)
1784 wurde er Landdrost der Herrschaft Pinneberg. Ein Jahr später wurde 1785 noch ein Kind geboren. Als Landdrost fungierte Lewetzau bis zu seinem Tod 1817 im Alter von 73 Jahren.