Liebrechtstraße
Wilstorf (1899): Dr. jur. Wilhelm Friedrich Christian Liebrecht (24.3.1850 Hannover – 24.2.1925 Hannover), Vorsitzender der Landesversicherungsanstalt und des Verwaltungsrates des preußischen Beamtenvereins in Hannover. Beförderte den Harburger Siedlungsbau durch Bereitstellung von finanziellen Mitteln.
Die Straße wurde zu Lebzeiten von Wilhelm Liebrecht benannt, „weil er durch die Bereitstellung von Mitteln die Siedlungsbauten Harburger Genossenschaften wesentlich gefördert hatte“.1)
Außerdem ist „Die Benennung der Liebrechtstraße im Jahre 1899 (…) wohl das erste Beispiel für eine Straßenbenennung nach einem nicht in Harburg ansässigen Manne, dessen Andeken man aber wegen seiner Verdienste um den Bau von Arbeiterwohnungen in Harburg erhalten wissen wollte.“ 2)
In Wikipedia heißt es über die Herkunft und den Werdegang von Wilhelm Liebrecht: „Liebrecht war der Sohn des Buchhalters Christian Daniel Liebrecht (* 1799) und der Johanne Henriette Auguste Friederike Liebrecht, geborene Spellerberg (* 1822).
Nach seiner Schulbildung studierte Liebrecht Rechtswissenschaften an der Georg-August-Universität in Göttingen, wo er am 15. Februar 1873 zum Dr. jur. promovierte. 1879 wurde er zum rechtskundigen Senator der Stadt Hannover berufen.“3) Ein Jahr später wurde Liebrecht, der mit Gesine Rüther (9.1.1856 – 10.11.1940) verheiratet war, Vater von Zwillingen, geboren 1880. 4) Vier Jahre später, 1884, wurde das nächste Kind geboren.5)
„Nach der durch den Reichskanzler Otto von Bismarck [siehe: Bismarckstraße] ins Leben gerufenen Sozialgesetzgebung wirkte Liebrecht ab 1892 bis 1918 als Landesrat sowie als Vorsitzender der Invaliditäts- und Altersversicherungsanstalt Hannover. 1890 war Liebrecht Mitbegründer und von 1890 bis 1902 Vorstandsmitglied im Volksverein für das katholische Deutschland. Zudem war er Mitglied im Beirat der Zentralstelle für Volkswohlfahrt (ZfVW). Liebrecht war einer der wesentlichen Gründer der Misburger Baugenossenschaft,“ 6) heißt es in Wikipedia. 1893 wurde Liebrecht Vater des vierten Kindes.7)
Liebrecht avancierte zum Geheimen Regierungsrat, wurde Mitglied des ständigen Ausschusses des Verbands Deutscher Landesversicherungsanstalten, war von 1908 bis 1914 Vorstandsvorsitzender des Deutschen Vereins für Wohnungsreform und war 1905 Begründer des Landesvereins für Volkswohlfahrt, dessen Vorsitzender er wurde und den Namen Hauptverein für Volkswohlfahrt mit Sitz in Hannover erhielt.
„Besondere Verdienste erwarb sich Liebrecht, indem er die Kapitalmittel der damaligen Invalidenversicherungsanstalten zur Förderung des Wohnungsbaus für Arbeiter beziehungsweise für die Wohnungsreform einsetzte. (…) Liebrecht wirkte überregional im Göttinger Spar- und Bauverein, die spätere Wohnungsgenossenschaft, als Vorsitzender der hannoverschen Landesversicherungsanstalt (LVA), die sich unter ihm zum größten Förderer des Kleinwohnungswesens entwickelt hatte, (…).“ 8)