Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Lippeltstraße

Hammerbrook (1866): Julius Lippelt (5.12.1829 Hamburg - 17.8.1864 Hamburg), Bildhauer.


Siehe auch: Fritz-Neubers-Weg

In der Allgemeinen deutschen Biographie steht über Julius Lippelt: Er wurde „als siebenter Sohn eines Hamburger Kaufmanns [geboren]; den Vater verlor er früh. Sein Talent zeigte sich zuerst in plastischen Nachbildungen der verschiedensten Thiere und wurde von dem Bildhauer E. Vivié soweit ausgebildet, daß er 1847 die Berliner Akademie, insbesondere das Atelier Prof. Wichmanns, besuchen konnte. Zu wirklicher Selbständigkeit gelangte er in Berlin jedoch auch später nicht, sondern arbeitete, mit seltenem Schönheitssinn und großer Leichtigkeit des Schaffens begabt, decorative Sachen mannigfaltigster Art für verschiedene große Bildhauergeschäfte. – Auf Veranlassung seines früheren Lehrers gab ihm dann 1859 ein Hamburger Kunstfreund den Auftrag, in Italien ein Werk ganz nach eigener Neigung zu schaffen („Venus mit dem sterbenden Adonis“); aber schon Ende 1860 kehrte er nach Hamburg zurück, um sich bei der Concurrenz für das Schillerdenkmal zu betheiligen.

1729 Schillerdenkmal Lippelt
Schillerdenkmal am Dammtorbahnhof in Hamburg, geschaffen von Julius Lippelt; Quelle: Günter Stello

Sein Entwurf wurde gewählt. Die Gestalt des Dichters, die sich durch eine – dem Bronzeguß, wie der dargestellten Persönlichkeit angemessene – elegante Magerkeit vor den meisten modernen Porträtstatuen auszeichnet, hat er noch selbst vollendet, von den vier Sockelfiguren nur das Drama und die Geschichte; – schnell zunehmende Schwindsucht ließ ihn das Ende der Arbeit nicht erleben. Er starb am 17. August 1864 im 35. Lebensjahre, nachdem ihm wenige Wochen vorher der zweite Preis in der Concurrenz um das große Reiterdenkmal Friedrich Wilhelms III. für Köln zu Theil geworden war.“ 1)

Lippelt war - wie auch sein Schüler Fritz Neuber (siehe: Fritz-Neubers-Weg) - Mitglied im Hamburger Künstlerverein von 1832. Frauen waren dort für lange Zeit nicht vertreten. Selbst noch zum 100. Bestehen dieses Vereins waren ausschließlich Männer als ehemalige (260 Künstler) und derzeitige Mitglieder (69 Bildhauer und Maler) aufgeführt. Das gewerbliche Bildermalen gehörte in Hamburg bis 1865 zu den unter Zunftzwang stehenden Berufen. Für Frauen eine denkbar schlechte Ausgangssituation.