Löwenstraße
Hoheluft-Ost (1879): Auf Antrag des Grunstücksbesitzers Samuel Ephraim benannt nach einer jüdischen Symbolik „Löwen“
Siehe auch: Paulinenallee (Ehefrau von Samuel Ephraim)
Siehe auch: Sophienallee (Schwägerin von Samuel Ephraim)
Siehe auch: Eduardstraße (wahrscheinlich Schwager von Samuel Ephraim)
Warum diese Straße in der NS-Zeit nicht umbenannt wurde, dazu heißt es im Bericht über Umbenennungen von Straßennamen in Hamburg seit 1918, Hamburg März 1987, Staatsarchiv Hamburg: „Eine Untersuchung der Akten zeigte, daß in den 30er Jahren diese Informationen den Behörden bekannt waren. Es ist anzunehmen, daß man auf eine Umbenennung verzichtet hat, weil die Namen äußerlich als ‚jüdisch‘ nicht erkennbar sind.“
Der in der NS-Zeit als Direktor des Staatsarchivs Hamburg tätige Heinrich Reincke äußerte sich zur Löwenstraße in seinem Vermerk vom 25.Oktober 1934 an die Behörde für Technik und Arbeit zum Thema: „Auf die Zuschrift vom 19. Ds. Mts. Betr. Straßen, die ihre Bezeichnung nach Juden führen“ wie folgt: „Eine beinahe spaßig jüdische Straßennamengruppe ist auf dem Baugelände des Grundeigentümers Samuel Ephraim in den Jahren zwischen 1860 und 1880 entstanden. Die betreffenden Bezeichnungen sind auf Antrag des Unternehmers von der Landherrschaft der Geestlande festgelegt worden. In der Löwenstraße in Eppendorf hat Samuel Ephraim sich selbst als Löwen von Juda verewigt, in der Sophienallee seine Ehefrau, in der Eduardstraße seinen Sohn, in der Paulinenallee seine Schwägerin geb. Arnthal, des Lipmann Louis Edelheim Ehefrau.“ (Staatsarchiv Hamburg 133-1 II, 36).
Nach Heinrich Reincke, der in der NS-Zeit Menschen jüdischer Herkunft denunzierte und nach dessen Vater wurde 1975 der Reinckeweg in Hamburg Hummelsbüttel benannt, der wegen Heinrich Reinckes NS-Belastung seit 2024 nur nach dessen Vater heißt.