Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Ludwig-Dörmer-Weg

Groß-Borstel (2007): Prof. Dr. Karl Ludwig Dörmer (19.5.1877 Giessen -28.7.1952 Oberhessen), Oberschulrat, Landesschulrat, Leiter des gesamten Schulwesens.


Ludwig Dörmer war der Sohn von Elisabeth Dörmer, geb. Reger und des Försters Karl Dörmer.

Ludwig Dörmer studierte Mathematik, Geografie und Naturwissenschaften und wurde nach dem Staatsexamen 1899 Lehrer am Johanneum und unterrichtete von 1900 bis 1929. Nach seiner Promotion war er ab 1902 als Oberlehrer an der Hamburger Oberrealschule am Holstentor (heute: Albrecht-Thaer-Gymnasium) tätig.

Seit 1905 war er mit Marie Krüß (geboren 7.1.1887 Hamburg) verheiratet. Das Paar hatte zwei Kinder und lebte seit 1911 in Groß Borstel im Moorweg (heute: Köppenstraße 32), nach 1945 an der Alsterdorferstraße 195.

„Schon vor dem ersten Weltkrieg arbeitete er im Vorstand des Bundes für Schulreform mit. In den Jahren danach war er bereits ein erfahrener Schulpolitiker, der in engem Kontakt zu dem Kreis der Hamburger Schulreformer stand, u.a. zu Carl-Götze (…), der sein unmittelbarer Nachbar im Moorweg war. Unter seiner Mitwirkung entstanden u.a. die akademische Volksschullehrerbildung, der Oberbau der Volksschulen und eine große Anzahl neuer Schulgebäude.“ 1)

Auch verfasste der Vater von zwei Kindern mehrere Lehrbücher für den Chemieunterricht.
1918 habilitierte sich Dörmer und wurde nun „in den Lehrerrat und 1929 als Vertreter der gesamten hamburgischen Lehrerschaft zum Mitglied der Oberschulbehörde gewählt.“2)

Ludwig Dörmer war von 1930 bis 1931 Oberschulrat und von 1931 bis 1933 Landesschulrat in Hamburg. „Er war Mitglied zahlreicher mathematischer und naturwissenschaftlicher Vereine, verfasste mehrere Lehrbücher für den Chemieunterricht und war u.a. Mitautor der ‚Monatshefte für den naturwissenschaftlichen Unterricht‘.“ 3)

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde er wegen seiner Mitgliedschaft in der „Staatspartei“ und dem sozialdemokratischen „Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold“ „in das Amt eines Studienrates herabgestuft“ 4). Deshalb bat er um seine Entlassung aus dem Schuldienst.5) Er gehörte in der NS- Zeit nicht der NSDAP an. Er war seit 1933 Mitglied der NSV und des NS-Lehrerbundes. 6)

Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus wurde Dörmer als Landesschulrat wieder eingesetzt, „, doch mußte er wegen eines Herzleidens nach einigen Monaten seine Tätigkeit in der Schulbehörde aufgeben“.7)