Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Marienstraße

Harburg, seit 1860, vielleicht benannt nach dem 1844 eröffneten Krankenhaus „Marienstift“ (Leitung: Ludolph Gazert, siehe: Gazertstraße) an der Bremer Straße, das nach der Ehefrau des späteren Königs Georg V. von Hannover benannt wurde.


Siehe auch: Gazertstraße, Harburg (1950): Dr. med. L. Friedrich Gazert (1813-1892), Arzt, Armenarzt, Direktor des Krankenhauses Harburg.

In der NS-Zeit sollte die Straße im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes in Karpathenstraße (Motivgruppe: Großdeutschland Länder, Orte, Flüsse und Berge in Österreich, Helden und Opfer der Bewegung und des volksdeutschen Gedankens in Österreich; Sudeten- und Karpatendeutschtum, Industrielle und Industrie. Sächsische Herrschergeschlechter. Harburger Persönlichkeiten, Flurnamen) umbenannt werden, da nun das bisherige Staatsgebiet Hamburg um benachbarte preußische Landkreise und kreisfreie Städte erweitert worden war und es dadurch zu Doppelungen bei Straßennamen kam. Bedingt durch den Krieg kam es aber nicht mehr zu dieser Umbenennung und es blieb bei Marienstraße. (vgl.: Staatsarchiv Hamburg: 133-1 II, 38. Anlage 2. Große Umbenennung von 1938. Die neu vorgeschlagenen Straßennamen nach Stadtteilen geordnet unter Angabe der verwendeten Benennungsmotive)

Prinzessin Marie von Sachsen-Altenburg (14.4.1818 Hildburghausen – 9.1.1907 Gmunden/Oberösterreich) lernte im Alter von 21 Jahren den blinden Kronprinzen und späteren König Georg V. von Hannover kennen. Vier Jahre später im Jahr 1843, heiratete das Paar und Marie von Sachsen-Altenburg wurde durch diese Heirat die letzte Königin von Hannover (von 1851 bis 1866).

Königin Marie von Hannover, die mit ihrem Gatten drei Kinder hatte, war Anhängerin des Pietismus. 1859 stiftete sie das in Hannover gelegene evangelisch-lutherische Diakonissenmutterhaus mit angeschlossenem Krankenhaus (Henriettenstiftung).