Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Meister-Bertram-Straße

Barmbek-Nord (1929): Bertram von Minden (um 1340 – 1414 oder 1415), Maler.


Im „Der Neue Rump“ steht über Meister Bertram: „Er ist der erste namentlich und durch ein Hauptwerk seiner Zeit bekannte deutsche Maler. (…) Die ersten Aufträge des Rats der Stadt Hamburg stammen von 1367: eine Marienfigur vor dem Millerntor herzustellen, ein Engelbild im Rathaus zu erneuern, die Tasche eines Ratsboten mit dem Wappen zu bemalen.“ 1) S. 43

Meister Bertram, der zwei Häuser in der Schmiedestraße (damals Sattlerstraße) besaß, arbeitete auch als Buchmaler und Holzschnitzer.

„Bertram von Minden leitete eine große Werkstatt, in der Maler und Bildschnitzer tätig waren, um verschiedenste Aufträge auszuführen. Laut Satzung des Maleramtes standen ihm zwei Gesellen und zwei Lehrlinge zur Seite. Für die Stadt Hamburg und für Privatpersonen besorgte er bzw. seine Werkstatt das Fassen, Firnissen und Restaurieren von Skulpturen, bemalte Dokumenten- und Satteltaschen sowie einen Leuchterbaum oder Hängeleuchter.“ 2)

Bertram von Minden verfasste zwei Testamente (1390 und 1410). Im ersten Testament ist seine Ehefrau als Erbin erwähnt. Im nachfolgenden Testament wird seine Tochter Gesa bedacht.

Im Neuen Rump heißt es weiter: „Nur ein beurkundetes Werk ist erhalten: das Retabel für den Hochalter von St. Petri wurde 1383 von ‚Mester Bertram van Mynden‘ vollendet, ein gewaltiger Vierflügelalter (2,77x7,26 m). Auf den geöffneten oberen Flügeln sind oben in zwölf Bildern die Schöpfungsgeschichte und Ereignisse aus dem Leben von Adam und Eva geschildert, darunter Szenen mit ‚Vorvätern‘ Jesu und aus seiner Kindheit. (…) In der Predalla sind Maria und der Engel der Verkündigung von Johannes d. Täufer und neun Kirchenvätern umgeben, in den Kammaufsatz sind zehn Halbfiguren eingefügt: die Klugen und die Törichten Jungfrauen und Propheten. (…) Im 18. Jh. wurde das Petri-Retabel der Dorfkirche von Grabow/Mecklenburg geschenkt. 1903 erwarb ihn Lichtwark für die Kunsthalle.“ 3)