Menzelstraße
Groß Flottbek (1922): Adolph von Menzel (8.12.1815 Breslau – 9.2.1905 Berlin), Maler, Graphiker.
Siehe auch: Helmholtzstraße
Zum 200. Geburtstag von Adolph Menzel schreibt Bernhard Schulz im tagesspiegel vom 4.12.2015 u. a.: „Menzel hat ein riesiges Werk hinterlassen; die Berliner Nationalgalerie hütet einen Nachlass von 6000 Zeichnungen. Menzel hob alles auf, und in dieser Wertschätzung noch der beiläufigsten Skizze spiegelt sich sein unvoreingenommenes Verhältnis zur Wirklichkeit.‘„Alles Zeichnen ist nützlich und Alles zeichnen auch!‘, hat er in seinen späten Tagen auf eine Umfrage geantwortet, ein nur im Deutschen mit seiner Groß- und Kleinschreibung verständliches Wortspiel.“ 1)
Adolph Menzel war der Sohn von Charlotte Menzel und des Leiters einer Mädchenschule Carl Erdmann Menzel. Dieser gründete 1818 eine Steindruckerei und zog mit seiner Familie 1830 nach Berlin. Dort erhielt Adolph Menzel in der Druckerei seines Vaters eine Ausbildung. Doch bereits 1832 verstarb der Vater und Adolph Menzel musste den Betrieb führen, um damit die Familie zu ernähren. Er hatte noch zwei Geschwister: Emilie, geboren 1823 und Richard, geboren 1826.

1833 begann Menzel die Berliner Akademie der Künste zu besuchen, brach die Ausbildung jedoch nach einem halben Jahr ab. Er bildete sich nun autodidaktisch weiter und fand in Carl Heinrich Arnold, einem Tapetenfabrikanten, einen Mäzen und Mentor.
Mit seinem lithographischen Zyklus „Künstlers Erdenwallen“ wurde der damals 18-jährige Menzel in den „Verein der jüngeren Künstler Berlins“ aufgenommen.
Seinen künstlerischen Durchbruch erhielt er 1839 mit dem Auftrag, die Illustrationen zu der von Theodor Kugler verfassten mehrbändigen Geschichte Friedrichs des Großen anzufertigen. Menzel schuf dafür rund 4000 Federstrichzeichnungen. Damit wurde er in der breiten Öffentlichkeit bekannt und bekam Kontakt zum preußischen Königshof, wodurch er wiederum weitere Aufträge erhielt.
„In den darauf folgenden Jahren illustrierte er zwei weitere Werke aus dem Friedrich-Themenkreis. Seine Gemälde, die zunächst oft historische Sujets, später zunehmend solche der Gegenwart behandelten, wurden immer begehrter. (…) Der wachsende Ruhm ging einher mit einem gesellschaftlichen Aufstieg und zahlreichen öffentlichen Ehrungen. 1853 wurde Menzel zum Mitglied der Königlichen Akademie der Künste gewählt, 1856 zum Professor, unterrichtete aber nie. 1895 wurde er als auswärtiges Mitglied in die Académie des Beaux-Arts aufgenommen. Wilhelm II. verlieh Menzel 1895 den Titel Wirklicher Geheimer Rat mit dem Prädikat Exzellenz und 1898 den Schwarzen Adlerorden.(…),“ 2) heißt es in Wikipedia.

Menzel blieb zeit seines Lebens ledig. Er lebte mit seiner Schwester Emilie und seiner Mutter (gestorben 1846) zusammen. Mit seiner Schwester unternahm er die meisten seiner Reisen. Auch nachdem seine Schwester 1859 geheiratet hatte, blieb Menzel im gemeinsamen Haushalt und in unmittelbarer Wohnungsnachbarschaft mit seiner Schwester, bis er starb.

Neben seinen Werken, die den Adel darstellten, schuf Menzel Bilder, in denen er Themen der Gegenwart bearbeitete. „Er malte die Menschen, unter denen er sich bewegte, also Angehörige des Bürger- und, ab 1861, des Großbürgertums. Dabei gab er wieder, was er sah. In Abkehr von dieser objektivierenden Darstellungsweise lassen sich auf seinen Bildern der besseren Gesellschaft allenfalls hin und wieder gewisse karikaturhafte Züge feststellen. So auf dem bekannten Ballsouper (dargestellt ist eine Festveranstaltung am kaiserlichen Hof): Der Offizier im Vordergrund versucht mit wenig Erfolg, im Stehen Messer und Gabel zu handhaben und dabei gleichzeitig Teller, Glas und Hut zu halten.
Völlig frei von Ironie sind dagegen Menzels Darstellungen von Handwerkern und Arbeitern. Sie drücken den Respekt aus, den der Maler vor ernsthafter, gut gemachter Arbeit gleich welcher Art empfand,“ 3) ist in Wikipedia nachzulesen.