Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Barckhusendamm

Billstedt (1948): Hermann Barckhusen (1460 Emden – 1528/29), Buchdrucker


Siehe auch: Amerigo-Vespucci-Platz

Vorher hieß die Straße Jahnstraße.

Bereits in der NS-Zeit wurde der Barckhusendamm als neuer Straßenname (alter Straßenname: Hochstraße) in der Liste „Umbenannte Straßen“ aufgeführt. Die Liste wurde im Hamburger Adressbuch von 1943 veröffentlicht und listet alle in der NS-Zeit umbenannten Straßen auf, auch diejenigen, bei denen die konkrete Umbenennung noch nicht vollzogen wurde. Bereits umbenannte Straßen wurden mit einem Stern gekennzeichnet.

Nach der Einführung des Groß-Hamburg-Gesetzes im Jahre 1937, durch das z. B. Altona, Wandsbek, Harburg-Wilhelmsburg, Lokstedt, Niendorf, Schnelsen, Rahlstedt, Bramfeld, Lohbrügge und andere Gebiete, die heute Hamburger Stadtteile sind, nach Hamburg eingemeindet wurden, ergaben sich bei den Straßennamen häufig Doppelungen. So entschloss sich das NS-Regime 1938, „insbesondere Namen aus dem niederdeutschen Raum“ und „Personen der schleswig-holsteinischen Geschichte“ bei der neuen Straßennamenvergabe zu berücksichtigen.

Viele der für eine Umbenennung in Frage kommenden alten Straßennamen wurden in der NS-Zeit aber nicht mehr umbenannt. Eine Umbenennung nach den 1943 aufgelisteten neuen Straßennamen erfolgte für diverse Straßennamen dann nach der Befreiung vom Nationalsozialismus. So wurde der Barckhusendamm 1948 benannt.

1480 immatrikulierte sich Hermann Barckhusen an der Universität Rostock und studierte Jura. Er trug auch den Namen Petri de Werthborgh und arbeitete als Notar an der Paderborner Diocese. 1503 wurde er als Rostocker Ratsschreiber tätig und bekleidete dieses Amt bis 1526. Zwischen 1505 bis 1512 arbeitete er als Verleger und Buchdrucker. Er bearbeitete bzw. übersetzte ins Niederdeutsche das „Lübecksche Recht“ und die „Bambergische Halsgerichtsordnung“. Er scheint die Buchdruckerei nicht als Erwerbsquelle genutzt zu haben. 1) 2) 1514 übernahm der Verleger und Buchdrucker Ludwig Dietz die Buchdruckerei.

„Die Druckerei druckte 1505 den Bericht Amerigo Vespuccis über seine Entdeckungsfahrt über den Atlantik Epistola Albericij De novo mundo“. 3)