Hamburger Straßennamen -
nach Personen benannt

Münchhausenweg

Niendorf (1948): Johann von Münchhausen (um 1529), Landdrost in Pinneberg.


Vor 1948 hieß die Straße Sandkamp. In der NS-Zeit sollte die Straße im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes in Chaukenweg umbenannt werden, da nun das bisherige Staatsgebiet Hamburg um benachbarte preußische Landkreise und kreisfreie Städte erweitert worden war, und es dadurch zu Doppelungen bei Straßennamen kam. Bedingt durch den Krieg kam es nicht mehr zu dieser Umbenennung und es blieb bis 1948 bei Sandkamp und wurde dann umbenannt in Münchausenweg. (vgl.: Staatsarchiv Hamburg 133-1 II, 26819/38 Geschäftsakten betr. Straßennamen B. Die große Umbenennung hamb. Straßen 1938-1946. Ergebnisse der Umbenennung in amtlichen Listen der alten und neuen Straßennamen vom Dez. 1938 und Dez. 1946)

Die Archivarin des Stadtarchivs Wedel Anke Rannegger schreibt über die Drosten und Amtmänner in der Grafschaft Holstein-Pinneberg: „Entstanden ist die Grafschaft Holstein-Schauenburg-Pinneberg durch Landesteilungen der Holstein-Schauenburger Grafen etwa zwischen dem Ende des 13. und dem Ende des 14. Jahrhunderts. Nach der Ablösung vom übrigen Holstein wurde sie ab 1390 unter der Schauenburger Linie in Personalunion mit der Stammgrafschaft Schaumburg an der Weser vereinigt. Die Landesherren hatten ihren Regierungssitz in Schaumburg. Für die zentrale Verwaltung der Grafschaft Schauenburg war ein Kanzler eingesetzt. Für die regionale Verwaltung in Holstein gab es ab Beginn des 16. Jahrhunderts in der Grafschaft Holstein-Pinneberg einen Drosten als obersten Beamte. Dem Drosten unterstanden je ein Amtmann in Pinneberg, in Hatzburg und in Barmstedt (…). Die Droste hatten ihren Sitz auf dem Schloss in Pinneberg. Dieses festungsähnliche Gebäude, umgeben von einem Wassergraben, stand in einer Biegung der Pinnau, neben der Mühle und war bereits der Nachfolgebau einer Burg in Pinneberg, die 1472 abgebrochen wurde. Von diesem Gebäude ist heute auch nichts mehr zu sehen, es wurde im 17. Jahrhundert zerstört. (…) Von den ersten Drosten, die sämtlich aus der schauenburgischen Ritterschaft entstammten, sind nicht viel mehr als die Namen bekannt. So wird um 1525 Heinrich von Heimborch, um 1530 Albert von Staffhorst und zwischen 1531 – 1533 Johann von Münchhausen erwähnt. Ob diese ihren Wohnsitz in Pinneberg hatten, sich über Berichte ihrer Amtmänner auf dem Laufenden hielten, und nur hin und wieder nach dem Rechten schauten, ist nicht bekannt.“ 1)