Paeplowstieg
Groß Borstel (1951): F. Karl Paeplow (17.51860 Garz/Rügen -1 19.1.934 Hamburg), Gewerkschafter, Bürgerschaftsabgeordneter.
Siehe auch: Laufkötterweg
Siehe auch: Paeplowtwiete
Siehe auch: Paeplowweg
Siehe auch: Bömelburgweg
Friedrich „Fritz“ Albert Karl Paeplow entstammte einer Arbeiterfamilie und wurde nach Beendigung seiner Schulzeit Maurer. Als Geselle ging er auf Wanderschaft durch Deutschland und politisierte sich. Er trat der SPD bei und engagierte sich auf gewerkschaftlichem Gebiet. Im Alter von 28 Jahren heiratete er 1888 die damals 30-jährige Anna Hedwig Hofmann (2.6.1858 - 1.6.1947 Hamburg). Das Paar hatte mindestens ein Kind.1) Zwei Jahre nach der Hochzeit wurde Fritz Paeplow „1890 Ortsvorsitzender der SPD in Chemnitz, zwei Jahre später Redakteur am sozialdemokratischen Parteiblatt ‚Chemnitzer Beobachter‘ und Vertrauensmann der Chemnitzer Maurer. Kurze Zeit später übersiedelte er nach Flensburg und wurde von dort 1896 als Schriftleiter an den ‚Grundstein‘ (Zeitung des Zentralverbandes der Maurer Deutschlands) nach Hamburg berufen. 1899-1902 gehörte P. der Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands an; sein Ausscheiden aus derselben war durch die Verlegung ihres Sitzes von Hamburg nach Berlin veranlaßt,“2) schreibt Klaus Mertsching über Paeplow in der Neuen Deutschen Biographie.
Neben seinen gewerkschaftlichen Aktivitäten engagierte er sich parteipolitisch und zog für die SPD 1904 als Abgeordneter in die Hamburgische Bürgerschaft ein. Diese Funktion hatte er bis 1931 inne. 1925/26 fungierte er als „Nachrücker“ im Deutschen Reichstag.
Auf gewerkschaftlichem Gebiet wurde er 1908 „erster Sekretär des Verbandes und Bürochef des damaligen Vorsitzenden Theodor Bömelburg (1862–1912) [siehe: Bömelburgweg]. Nach dessen Tod wurde er 1913 in dem inzwischen entstandenen ‚Deutschen Bauarbeiterverband‘ zum ersten Vorsitzenden gewählt.“ 3)
Als der Erste Weltkrieg begann, verkündete P. die „Aufhebung aller Streiks und Sperren und veranlasste am 25.9.1914 im Namen aller freien und christlichen Baugewerkschaften mit dem ‚Reichsbund baugewerblicher Arbeitgeber‘, daß für die Dauer des Krieges aus Vertretern der beiderseitigen Organisationen ein Ausschuß zur Beschaffung und Förderung von Bauarbeiten aller Art gebildet werde“, 4) ist in der Neuen Deutschen Biographie nachzulesen.
Fritz Paeplow wollte mehr Einfluss der Gewerkschaften auf die Wirtschaft. 1927, damals war er 67 Jahre alt, legte er seine gewerkschaftlichen Posten nieder. 1928 war auch seine seit 1920 eingenommene Tätigkeit als Mitglied des Vorläufigen Reichswirtschaftsrates beendet.